St. Pölten als Vorzeigestadt am Weltherztag
Der 29. September ist der Weltherztag und der 45. Gründungstag des Österreichischen Herzfonds. Namhafte Mediziner fordern aus diesem Anlass die Förderung der Gesundheitsprävention und erklären St. Pölten zur Vorzeigestadt bei der Gesundheitsvorsorge.
ST. PÖLTEN (red). Verstarben im Jahr 1997 in Österreich fast 43.000 Menschen an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung, waren es 2015 mit 35.537 deutlich weniger, trotz höherer Bevölkerungszahlen. „Weil wir heute Gefahr laufen, einen Teil der gewonnenen Lebensjahre durch einen ungesunden Lebensstil wieder zu verlieren, hat der Herzfonds vor zwei bis drei Jahren begonnen, seine Schwerpunkte neu zu definieren und sich neuen Herausforderungen zu stellen: der Prävention“, so Otmar Pachinger, Präsident des Österreichischen Herzfonds bei einer Pressekonferenz in Wien anlässlich des Herztages am 29. September. Ganz oben steht der Kampf gegen das Übergewicht. Aktuelle Daten bestätigen mehr als 20 Prozent übergewichtige Heranwachsende in Österreich. „Wir gehen davon aus, dass die Hälfte dieser übergewichtigen jungen Menschen 5 bis 7 Jahre früher sterben wird, als die Generation ihrer Eltern“, so Pachinger.
2012 hat der Herzfonds deshalb über den Zeitraum von zwei Jahren ein Pilotprojekt mit starker ernährungsmedizinischer Ausrichtung initiiert und finanziert. Ziel der EDDY-Studie ist es, den Gesundheits- und Ernährungsstatus von Schülerinnen und Schülern im Alter von 11 bis 14 Jahren zu erheben und die Auswirkungen einer Intervention mit Ernährungs- und Bewegungsschulungen auf die Körperzusammensetzung, metabolische Faktoren und das Ernährungsverhalten zu erfassen.
„Die Stadt St. Pölten und der Österreichische Herzfonds verfolgen das gleiche Ziel: die Verbesserung der Herzgesundheit“, so Bürgermeisten Matthias Stadler. „In St. Pölten tun wir das so ambitioniert, dass wir uns im Visionsprozess 2020 das Ziel gesetzt haben, ‚Fittest City of Austria‘ zu werden. Natürlich ist die Gesundheit einer der wesentlichsten Eckpfeiler für dieses Ziel und aktive Gesundheitsvorsorge für uns daher ein vorrangiges politisches Thema. Ich fordere daher, dass in unserem Gesundheitssystem mehr Geld für die Gesundheitsvorsorge aufgewendet wird. Langfristig gesehen spart uns das sogar Kosten und hebt die Lebensqualität der Bevölkerung.“
Die Kommune, also das unmittelbare Lebensumfeld der Bürgerinnen und Bürger, ist der geeignete Ort für die Förderung und den Erhalt der Gesundheit, sagt Stadler: „Das belegen unsere Erfahrungen der letzten Jahre. In Städten steht den Menschen ein beträchtlicher Gestaltungsspielraum für die Organisation ihres Leben und der Qualität des Zusammenlebens zur Verfügung. Als Stadtregierung können und wollen wir eine Reihe von Institutionen, Fachleuten und engagierten Bürgerinnen und Bürgern bei der Umsetzung ihrer Zielvorstellungen unterstützen. Nur wenn der Rahmen passt, kann die Bevölkerung mit Appellen an das Gesundheitsbewusstsein auch etwas anfangen und entsprechend handeln“.
Gemeinsame Projekte
Nach der Aktion „FrauenHerz“, der ersten erfolgreichen Zusammenarbeit des Büros für Diversität der Stadt St. Pölten mit dem Österreichischen Herzfonds, widmet man sich nun in der niederösterreichischen Landeshauptstadt den Volksschulkindern mit dem Projekt „BEE and ME“
„Bei der Aktion 'FrauenHerz' wurden gemeinsam mit 12 KooperationspartnerInnen fast 80 Kurse und Initiativen angeboten, mit denen die Klassiker der Vorsorgemedizin leicht und schwungvoll in den Alltag von mittlerweile mehr als 12.000 Frauen integriert werden konnten", so Stadler.
„BEE and ME“ ist für die erste Grundstufe (Vorschule, 1. und 2. Klasse) der Volksschule konzipiert und wirkt auf mehreren Ebenen. Die Befähigung und Motivation zu einem gesunden Lebensstil und die effektive Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen stehen dabei im Vordergrund. Bewegung, Ernährung und Entspannung wird spielerisch in den Schulalltag integriert. Seit April 2016 haben 7 Klassen an zwei Schulen mit etwa 150 Kindern teilgenommen, für das laufende Schuljahr sind bereits 6 Klassen gebucht.
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