Wagramer Florianis übten für Schadstoff-Einsatz
ST. PÖLTEN (red). Neben den ursächlichen Aufgaben der Brandbekämpfung und der Abarbeitung technischer Notlagen jeglicher Art haben sich bei der Feuerwehr St. Pölten-Wagram vor mittlerweile über zehn Jahren einige Mitglieder zusammengefunden und die "Schadstoffgruppe Wagram" ins Leben gerufen. Sie sind dazu da, um bei Einsätzen mit gefährlichen Stoffen, wie beispielsweise brennbaren oder ätzenden Flüssigkeiten oder Gasen, die notwendigen Schritte zu setzen und eine Ausbreitung der Gefahr zu verhindern.
Zur Festigung der Kenntnisse standen nun Schutzanzugübungen am Programm. Insgesamt 22 Feuerwehrleute – darunter 9 Schutzanzugträger – nahmen daran teil und frischten ihr Wissen auf. Markus Steininger, der sowohl in der FF Wagram als auch auf Abschnitts- und Bezirksebene als Sachbearbeiter Schadstoff fungiert, überlegte sich für "seine" Mannschaft einen Stationsbetrieb, bei dem es u.a. um die unterschiedlichen Arten der Schutzanzüge und die Lagerorte der Schadstoffausrüstung ging.
Ein "richtiges" Schadstoffszenario wurde nicht geübt. Die Schutzanzugträger sollten bloß Tätigkeiten durchführen und körperlich gefordert werden. So musste beispielsweise eine sogenannte Saugleitung gekuppelt und auf den Tank 2 aufgestiegen werden. Mit jeweils einem 20-Liter-Schaummittel-Kanister mussten die Schutzanzugträger weiters eine Runde um das Feuerwehrhaus marschieren und dann über die Notleiter in den ersten Stock des Feuerwehrhauses klettern. Im Lehrsaal warteten bereits die "Schraubenbrett'l", auf denen mit den dicken, chemikalienbeständigen Schutzhandschuhen kleine Muttern auf Schrauben montiert werden mussten. Über Leiter absteigen und retour in die Fahrzeughalle gehen war dann der Abschluss des Schutzanzugparkours.
Ebenso wie das Anziehen nicht alleine passieren kann, ist das Ausziehen der Schutzanzüge fast eine eigene Wissenschaft. Trotz Dekontamination, also der Reinigung der eingesetzten Schutzanzugträger, muss beim Ausziehen der Anzüge darauf geachtet werden, dass es zu keiner Verschleppung eventueller Restanhaftungen von Chemikalien kommt.
Letztlich wurden die benutzten Geräte wieder versorgt und für zukünftige Einsätze wieder hergerichtet: Atemschutzmasken wurden gewaschen, ausgeatmete Pressluftflaschen wurden wieder befüllt.
Alle Fotos: FF St. Pölten-Wagram
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