ASFINAG
„Nachwachsende“ Holz-Verkehrsschilder sparen CO2

Im Schnitt tauscht die ASFINAG zwischen 1.500 und 3.000 Verkehrsschilder unterschiedlichster Größen aus. Werden sie bald durch Bambus-Schilder ausgetauscht? | Foto: Lair
  • Im Schnitt tauscht die ASFINAG zwischen 1.500 und 3.000 Verkehrsschilder unterschiedlichster Größen aus. Werden sie bald durch Bambus-Schilder ausgetauscht?
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TIROL. Um in Zukunft so viel Kohlendioxid (CO2) wie möglich einzusparen, setzt die ASFINAG dabei auch auf die Innovationskraft der eigenen Mitarbeiter. Beim Unternehmens-Innovationstag im vergangenen Jahr wurde beschlossen, die Verkehrsschilder entlang der Autobahnen künftig in Holzausführung anstatt aus Aluminium zu machen.

Schilder aus Bambus

In Tirol werden etwa auf der A 12 bei Imst die Hinweis- und Verkehrsschilder aus Alu ausgetauscht. Voraussetzung war eine umfangreiche Recherche. „Zuerst galt es zu klären, ob das rechtlich und natürlich auch sicherheitstechnisch machbar ist“, erklärt der ASFINAG-Mitarbeiter Peter Rath, der die Idee für diese Maßnahme hatte. Das Schild selbst wird aus Bambus gemacht, die Steher werden aus Accoya gefertigt, das ist ein mit Essig behandeltes Kiefernholz. Auf die Haltbarkeit gibt es 25 beziehungsweise sogar 50 Jahre Garantie.

Heimisches Holz nicht tauglich

Bambus ist trotz des Imports ganz besonders klimaneutral und durch die hohe Belastbarkeit gut für die Produktion der Schilder geeignet. Die spezielle Bambus-Sorte wird unter zertifizierten Bedingungen in Kleinbauernstrukturen angebaut und geerntet. Heimisches Holz ist für die Herstellung der Verkehrsschilder nicht möglich, da die Normen hinsichtlich Stabilität und Belastbarkeit nicht erfüllt werden. Europäischen Bambus gibt es ebenfalls noch nicht, obwohl der Anbau in Europa grundsätzlich möglich wäre.

Pilotprojekt bis Sommer 2022

Nun wird getestet, ob diese Schilder und die Steher Hitze sowie Kälte und Schnee unbeschadet überstehen. „Bis zum Sommer 2022 werden wir dann die Ergebnisse evaluieren. Klappt alles so wie gedacht, könnten wir Schritt für Schritt ganz auf Holz und Bambus umstellen", so Rath.

Zwar ist das Bambus umweltfreundlicher, aber bei den Kosten ist die ökologische Variante derzeit noch im Nachteil. Das Holz-Bambus-Schild ist etwa doppelt so teuer. „Da würde aber die höhere Stückzahl den Preis jedenfalls deutlich senken“, zeigt sich Rath für die Zukunft optimistisch. Er betont: „Auch die Haltbarkeit dürfte besser sein, sowohl was das Schild betrifft als auch hinsichtlich der aufgeklebten Folie, die auf Holz besser halten soll.“

5,6 Tonnen CO2 werden in Imst eingespart

Im Schnitt tauscht die ASFINAG zwischen 1.500 und 3.000 Verkehrsschilder unterschiedlichster Größen aus. Bei der Produktion einer einzigen Alutafel fallen je nach Größe zwischen 24 und 350 Kilogramm CO2, an, bei Holz und Bambus nur grob ein Zehntel. Die 29 neuen Holzschilder auf der A 2 bedeuten bereits eine Einsparung von 5,6 Tonnen CO2. In Imst in Tirol werden acht Tafeln getauscht, die Einsparung beträgt etwa zwei Tonnen. Das erklärte Ziel der ASFINAG ist es, mit dieser Innovation im Durchschnitt pro Jahr zumindest 400 Tonnen CO2 einzusparen.

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