FPÖ fordert Aus für Betonbunker
Kritik der Freiheitlichen an unzumutbaren Räumlichkeiten für die Kleinsten am Pixendorfer Pendlerkindergarten.
MICHELHAUSEN/TULLNERFELD/ BEZIRK/NÖ. Fehlentscheidungen dürfen nicht auf dem Rücken der Eltern ausgetragen werden, melden sich jetzt die Freiheitlichen zu Wort.
Wie berichtet, will die Drillingsmutter Sandra Beutl ihre Kinder ab Herbst nicht mehr im Tullnerfelder Bahnhofskindergarten, sondern in Michelhausen betreut wissen, siehe Artikel: Eltern pfeifen auf Pendlerkindergarten. Orts-Chef Rudolf Friewald bleibt weiterhin hart und verwehrt diesen Wunsch, obwohl er einräumt: "Zwei Plätze hätte ich frei, aber Drillinge kann man auch nicht trennen".
Besondere Situation wurde geschaffen
Kindergarteninspektorin Annemarie Fronz hätte da keine Möglichkeit einzuwirken: "Die Einteilung der Kinder wird durch die Gemeinde gemacht", sagt sie, dass "der Kindergarten in der Bahnhofsröhre nur ein Provisorium ist, jedoch hier eine besondere Situation für die Gemeinden Michelhausen, Atzenbrugg, Langenrohr und Judenau geschaffen wurde".
Neubau ist nicht fix
Der Spatenstich für einen Neubau eines Gesamtobjektes, in dem auch ein Kindergarten errichtet werden soll, hat bereits im vergangenen Jahr stattgefunden, doch ob überhaupt eine Betreuungseinrichtung entstehen wird, das ist noch nicht fix. "Das Provisorium wurde für drei Jahre genehmigt", sagt Michelhausens Bürgermeister Rudolf Friewald. Sollte eine Definitivstellung kommen, dann gibt's erst grünes Licht für die Errichtung eines neuen Kindergartens am Bahnhofsareal. "Da sind meine Kinder aber schon in der Schule", sagt Beutl und kämpft weiter für einen Kindergartenwechsel.
SP: Idee nicht schlecht
Knappe 140.000 Euro wurden in das Provisorium investiert. Der Freiheitliche Michelhausener Gemeinderat Walter Högl wollte die Reißleine ziehen, als er von den Kosten erfuhr: "Man gibt so viel Geld aus und weiß nicht, was mit dem Projekt in einem Jahr passiert", sagte er Ende Juli 2014. Christian Kunesch, SPÖ erinnert sich an die Abstimmung: "Die Idee des Pendlerkindergartens haben wir nicht schlecht gefunden. Er bringt mehr Flexibilität für Eltern. Zudem hatten wir keine andere Alternative, weil das Land NÖ keine Pädagogin für eine 6. Kindergartengruppe in Michelhausen bewilligte, jedoch eine für den Bahnhofskindergarten". Walter Högl ist jedenfalls felsenfest überzeugt, dass die "Räumlichkeiten im Betonbunker für Kinder ungeeignet sind". Unterstützung bekommt er von der Bezirks-FP unter Andreas Bors, der das Prestigeobjekt als "Steuergeldverschwendung in großer Form" bezeichnet.
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Zur Sache
Wie Bürgermeister Rudolf Friewald mitteilt, gab es vier Betreuungs-Anfragen seit Veröffentlichtung des Artikels in den Tullner Bezirksblättern. Noch im März sollen zwei weitere Kinder in die Gruppe aufgenommen werden.
Hier geht's zu weiteren Artikeln:
25. Februar 2015: Eltern pfeifen auf Pendlerkindergarten
5. November 2014:Pendlerkindergarten eröffnet im Bahnhof Tullnerfeld
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