Wenn es plötzlich finster ist

"Ein Notstromaggregat ist ein Muss", rät Aktivist Reinhard Klein, der in der Nähe von Kirchbach wohnt. | Foto: Grobner
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  • "Ein Notstromaggregat ist ein Muss", rät Aktivist Reinhard Klein, der in der Nähe von Kirchbach wohnt.
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BEZIRK TULLN. Das Schneechaos der Vorwoche und das Eischaos im Herbst in Niederösterreich haben gezeigt: Unsere Infrastruktur ist verletzlich. Ohne Strom geht so gut wie nichts mehr. Das Land Nieder-österreich arbeitet fieberhaft an Krisenplänen für den großen Blackout. Die Bezirksblätter haben recherchiert, wie der Bezirk Tulln für den Notfall gerüstet ist.
"Drei bis vier Mal ist der Strom am Vormittag schon ausgefallen", erzählt Daniela Nimpfer aus Rappoltenkirchen, die gemeinsam mit ihrem Mann eine private Wetterstation betreibt, die dahinterstehende Technik ist dementsprechend kostspielig. "Gut ist das nicht für unsere Geräte", sagt sie, daher wird in so einem Fall auf ein Notstromaggregat zurückgegriffen. Die Gemeinde habe umgehend gehandelt, die EVN wurde bereits benachrichtigt, heißt es aus dem Sieghartskirchener Rathaus. Pressesprecher Stefan Zach auf die Frage, wie dies passieren könne: "Der Blick aus dem Fenster reicht." Ein Gemisch aus Graupelschauer und dicken Schneeflocken – und das alles waagrecht – war die Ursache für die Stromausfälle.

Kleinräumige Stromausfälle sind beherrschbar

Friedrich Ploiner, Bereitschaftskommandant beim Katastrophenhilfsdienst, weiß aus Erfahrung, dass "kleinräumige Stromausfälle beherrschbar sind – bei einem großflächigen, lang andauerndem Blackout ist die Eigenvorsorge der Bevölkerung unerlässlich", erklärt Ploiner. Anlaufstelle sei dann immer das örtliche Feuerwehrhaus, wo auch die Gemeinde-Einsatzleitung eingerichtet wird.

"Vorrat ja, Hamstern nein"

Manfred Henninger, Zivilschutz-Beauftragter im Bezirk Tulln, hält praktische Tipps bereit: "Vorrat anlegen, aber keinesfalls zu hamstern beginnen." Damit meint Henninger, dass man Essen für drei bis vier Tage auf Lager legen sollte, von Fertiggerichten über Haltbarmilch bis Knabbersachen und Mineralwasser. Das alles helfe jedoch nichts ohne Gaskocher. Heizen sei, wenn es zu einem Blackout kommt, ein Riesen-Problem: Eine Alternative ist der Holzofen, den jedoch nicht jeder hat. Man sollte sich im Vorfeld überlegen, ob man bei Freunden oder Verwandten unterkommen könnte – im Falle eines Falles. Über die Versorgung von Tieren im Ernstfall macht sich Henninger keine Gedanken: "Es gibt Umfragen, wonach die Tiere die Letzten sind, die verhungern, da alle Haushalte hier immer genügend (Dosen)-Futter auf Lager haben", weiß der Bezirksleiter, der mitteilt, dass vonseiten der Bezirkshauptmannschaft ein Notversorgungskonzept entwickelt wurde, er verweist auf den "Selbstschutz-Ratgeber" vom Zivilschutzverband unter www.siz.cc. Wie die Zusammenarbeit von Blaulichtorganisationen funktioniert? "Dazu findet Mitte Juni eine groß angelegte Übung im AKW Zwentendorf statt", verrät Henninger.

Zur Sache: Blackout

Pro Bezirk gibt es die Katastrophenhilfsdienst (KHD)-Bereitschaft. Binnen kürzester Zeit können die gesamt 21 KHD-Bereitschaften (oder Teile davon in Zugstärke) ausrücken, sie sind grundsätzlich für Einsätze in allen Bezirken Niederösterreichs vorgesehen.
Zusätzlich hat der NÖ Landesfeuerwehrverband aus Katastrophenmitteln des Landes NÖ diverse Sondergeräte angeschafft und bei den Feuerwehren in ganz Niederösterreich stationiert. Das umfasst Großfahrzeuge, Großpumpenanlagen, Ölwehrgeräte und Großstromerzeuger. Von letzteren stehen rund 40 (> 100 kVA) zur Verfügung, in Kooperation mit der EVN wurden sechs Stromerzeuger > 500 kVA angeschafft. Jede Feuerwehr besitzt kleine Stromerzeuger, die in den jeweiligen Fahrzeugen mitgeführt werden.

"Ein Notstromaggregat ist ein Muss", rät Aktivist Reinhard Klein, der in der Nähe von Kirchbach wohnt. | Foto: Grobner
Michael und Daniela Nimpfer vor der Wetterstation. | Foto: Zeiler

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