Grüne kämpfen um Au-Landschaft

Stadtrat Andreas Strake, Klubobfrau Helga Krismer, Stadträtin Liane Marecsek | Foto: Grüne
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BEZIRK / NÖ (red). Die Grünen Niederösterreich küren monatlich einen Schildbürgerstreich. Dieses Mal fiel die Wahl auf die massive Ausweitung von Nassbaggerungen im Natura 2000 Gebiet Tullnerfelder Donauauen. 30 Jahre nach dem Kampf für die Hainburger Auen kämpft die Klubobfrau der Grünen Niederösterreich, Helga Krismer, der Grüne Stadtrat aus Stockerau Andreas Straka und die Grüne Stadträtin aus Tulln Liane Marecsek für die Tullnerfelder Donauauen.
In den letzten 15 Jahren wurden im Natura 2000 Gebiet Tullnerfelder Donauauen zwischen Korneuburg und Tulln acht ehemalige Schottergruben unter dem Deckmantel der „Sanierung“ erweitert. Die Größe der Schottergruben wurde auf mindestens 3ha oder mehr und bis 5m Tiefe erweitert. Die Vorgangsweise ist immer dieselbe. Es wird bei der Bezirkshauptmannschaft ein Antrag auf Sanierung gestellt. Man beruft sich dabei auf eine Richtlinie des BMLFuW aus 1975, die für die Neuanlage von Nassbaggerungen Größen von 3-5ha empfiehlt. Die BH genehmigt diese „Sanierungen“ unter der irrigen Annahme, kleinere Gewässer könnten sich nicht selbst erhalten. Und das, obwohl eine Studie der Universität Wien ergab, dass Größe und Tiefe von Baggerseen keinen Einfluss auf die Grundwasserqualität haben.

Verlust wertvoller Naturräume

Als weiterer Grund für diese großflächigen „Sanierungen“ dient auch das Vorhandensein von nicht genehmigten Ablagerungen. Neben dem Verlust an wertvollen Naturräumen birgt diese Grundwasserfreilegung in großem Ausmaß die Gefahr von Schadstoffeinträgen ins Grundwasser, zum Beispiel von den nahegelegenen Straßen S2 und A22. Eine weitere Gefahr für das freigelegte Grundwasser stellt die Erwärmung im Sommer dar, was die Selbstreinigungskraft des Grundwassers negativ beeinflusst. Auch die Dämme rund um die Nassbaggerungen stoßen bei Krismer auf Kritik: „Damit sind diese Schottergruben nicht mehr als Retentionsraum für den Hochwasserschutz geeignet“.

Grüne Forderung: Schotterabbau stoppen

Diese „Sanierungen“ werden auch in jenen Fällen genehmigt, wo die jährlichen Wasseruntersuchungen durch die Behörde keine Verschlechterung der Wasserqualität in den letzten Jahren ergeben hat. Durch diese Erweiterungen erfolgt ein massiver Verlust der meist intakten Deckschichten, auf denen entweder Trockenrasen oder Harte Auwälder wachsen. Dies führt damit auch zur Zerstörung und Verringerung von teilweise prioritären Lebensräumen in der Aulandschaft.
„Für Unternehmen ist es hier anscheinend günstig, Schotter abzubauen und die Bezirkshauptmannschaft erteilt seelenruhig dieser Umweltzerstörung ihren Segen“, setzt Krismer die Kritik fort. Umso brisanter ist die Information, dass allein im Bereich zwischen Tulln und Korneuburg noch 20 Schottergruben mit einer Größe unter 3ha zur „Sanierung“ geeignet wären. „Ich fordere daher die Bezirkshauptmannschaft und das Land Niederösterreich auf, den Schotterabbau und die Naturzerstörung im Natura 2000 Gebiet Tullnerfelder Donauauen zu stoppen.“, so Krismer abschließend.

Stadtrat Andreas Strake, Klubobfrau Helga Krismer, Stadträtin Liane Marecsek | Foto: Grüne

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