Schiefe Optik in Pixendorf
Gemeindebedienstete setzt sich für Pendlerkindergarten ein
MICHELHAUSEN / PIXENDORF. Den Pendlerkindergarten hat die Familie Sandra und Jakob Endres für ihren zweieinhalbjährigen Sohn als Betreuungseinrichtung "ausgewählt". "Es war kein Platz für uns frei in Michelhausen", sagt die zweifache Mutter. Pendler sind sie zwar keine, Jakob Endres arbeitet in Wien, "durch den Schichtbetrieb geht sich das aber mit den Zugverbindungen nicht aus", erklärt er, dass er keine Jahres- oder Monatskarte hat. Die "Schlecht-Berichte" über den Kindergarten seien den Jungeltern ein Dorn im Auge, daher wandten sie sich mit einem – von positiven Adjektiven strotzenden – Brief an die Bezirksblätter.
"Würde auch dafür bezahlen"
Sandra Endres ist seit Mitte Jänner befristete Gemeindebedienstete in Michelhausen: "Das hat aber damit nichts zu tun. Ich hab den Bürgermeister erst von dem Brief erzählt, als ich ihn abgeschickt habe", sagt sie und hat zugleich in ihrem Mail die Wichtigkeit der Veröffentlichung angemerkt, wofür sie auch bezahlen würde.
Befremdend ist die Tatsache, dass Sohn Pascal am 19. März seinen ersten Kindergartentag hatte, bereits tagsdarauf flatterte Endres Brief in die Redaktion. Drillingsmutter Sandra Beutl hält weiter daran fest, dass sie ihre Drillinge ab Herbst im Kindergarten in Michelhausen betreut wissen möchte. Sollte dies eintreten, kann das auch Auswirkungen auf Familie Endres haben: "Eine Schließung des Bahnhofskindergartens könnte im Raum stehen, dann wissen wir aber nicht, wohin wir unseren Pascal geben sollen", wäre das Elternpaar ratlos.
VP: "Das hilft keinem"
Eine Aktion, die ebenso Fragen aufwirft: "Auch wenn sie ganz weitschichtig mit uns verwandt ist", erzählt Drillingsmutter Beutl, "stand sie plötzlich vor meiner Tür und sagte mir, dass ich es unterlassen soll, die Medien weiter zu informieren", erzählt die Mutter über den Besuch der VP-Gemeinderätin Maria Burchhart. "Ich wollte mir nur ihre Meinung anhören, schließlich wird viel geredet", so Burchhart zu den Bezirksblättern. "Und ich habe ihr auch gesagt, dass ihr diese Vorgehensweise nicht weiterhelfen wird. Keinem. Weder der Gemeinde noch Frau Beutl", fügt sie hinzu.
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