Lotto: Tullner sind die Pechvögel
6 aus 45 feiert 30 Jahre: Pech in der Liebe, Glück beim Spiel – das sind die Strategien in der Region.
BEZIRK TULLN. Die Geburtstage der Enkerl, die Hausnummer oder der Quicktipp – seit 30 Jahren spielt der Bezirk Tulln Lotto. Mit mehr oder weniger Erfolg. In 2.552 Lotto Ziehungen wurden 2.845 Sechser erzielt, 14 davon in unserem Bezirk. Vergleicht man die Zahl der Lotto-Sechser mit der Zahl der Einwohner, dann liegt der Bezirk Tulln an 105. von 107 Stellen in Österreich.
Vier Euro für den Schein
Wir haben uns im Bezirk umgehört, wer mit welcher Strategie versucht ans große Geld zu kommen. Mit 19, 7 4, 14, 17 und 22 hoffte Coline Kettinger aus Muckendorf ihr finanzielles Glück zu finden, doch gelungen ist es ihr noch nie. "Dafür bin ich glücklich verliebt", nimmt sie's auf die leichte Schulter. Ab und zu, aber wenn, dann um vier Euro spielt Ömer Karatas Lotto, gewonnen hat er bisher nichts.
Spiel mit Strategie
"Ich lass mich nicht mehr überraschen", sagt Gerhard Heiss aus Tulln und wendet eine ganz besondere Strategie an, um's große Geld zu machen: Zwei Tipps gibt er ab, aber immer mit den gleichen Zahlen. Bisher hatte er nicht viel Glück, die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt. Auch dass er in der Liebe daher Glück hätte, kann er nicht bestätigen, "wahrscheinlich bin ich zu wählerisch", sagt Heiss lachend. Und wenn doch ein Gewinn ins Haus steht? "Dann würde ich mir den gesamten See kaufen", lacht Maria Schieder aus Kaindorf, die beim Vierfach-Jackpot vollkommen vergessen hat, einen Lotto-Schein aufzugeben. Die Zahl 16 wird bei Robert Grill aus Würmla immer angekreuzt: "Das ist unser Hochzeitsdatum", sagt der frisch gebackene Ehemann, der nur dann einen Lotto-Schein ausfüllt, wenn es "mindestens einen Dreifach-Jackpot gibt".
Zur Sache
Jene Wiener, die im ersten Gemeindebezirk wohnen, sind die Glückspilze – in der Relation zu Einwohner pro Bezirk liegen sie mit 46 Lottogewinnern an der Spitze von insgesamt 107. Und diesen Platz nimmt die Gemeinde Hermagor ein. Tulln liegt an 105. Stelle.
Vor 30 Jahren rollten zum ersten Mal Lotto-Kugeln, ein Tipp kostete sechs Schilling, heute beträgt er 1,20 Euro. Die Wahrscheinlichkeit auf einen Lotto-Sechser liegt in Österreich laut Finanzvorständin Bettina Glatz-Kremsner bei eins zu acht Millionen.
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