Alsergrund im Wandel
Die Nussdorfer Straße wird auf Kurs gebracht
Bekommt die Nussdorfer Straße bald ein neues Gesicht? Wir haben uns mit Katharina Seifert-Prenn von der Agandagruppe "Zukunft der Nussdorfer Straße" unterhalten.
WIEN/ALSERGRUND. Seit dem Frühling 2021 arbeitet die agenda21-Gruppe "Zukunft der Nussdorfer Straße" daran, die dicht befahrene Verkehrsstraße wieder lebenswerter zu machen. 30 kreative und engagierte Alsergrunder haben sich zusammengeschlossen, um auf das Potential der Straße aufmerksam zu machen. Die BezirksZeitung hat sich mit Katharina Seifert-Prenn, der Sprecherin der Agendagruppe, unterhalten.
Erzählen Sie uns, wie kam es zur Idee?
SEIFERT-PRENN: Die Agenda 21 ist eine Institution mit einem guten Draht zur Bezirksvertretung Alsergrund. Sie hat in den vergangenen Jahren schon einige Projekte umgesetzt. Bei einer Ideenschmiede vor etwa eineinhalb Jahren haben wir erarbeitet, was alles am Alsergrund verbessert werden könnte. Die Nussdorfer Straße wurde mehrmals genannt. Mittlerweile besteht unsere Gruppe aus 30 Personen.
Wo sehen Sie Verbesserungspotential an der Nussdorfer Straße?
Die Nussdorfer Straße wird als Durchzugsstraße mit viel Lärm, Staub und wenig Platz für Menschen erlebt. Im Sommer ist sie brütend heiß – eine wirklich unangenehme Straße. Erst auf den zweiten Blick sieht man, wie viel Potenzial es hier gibt: viele Menschen, Geschäfte und Lokale.
Welche konkreten Wünsche gibt es?
Ob Anrainer oder Besucher: Fußgänger sollen hier eine schöne Zeit verbringen und die Geschäfte und Lokale nutzen können. Dazu braucht es mehr Grün und eine faire Verteilung des öffentlichen Raums. Der Platz wäre da. Es muss ruhiger werden. Derzeit gibt es zu viel Durchzugsverkehr, Radler leben gefährlich und die Gehsteige sind zu schmal. Das wollen wir ändern. Lebensraum statt (nur) Straßenraum!
Sie thematisieren die Donauufer-Stiegen (Anm.: Himmelpfortstiege, Vereinsstiege). Was können Sie dazu sagen?
Diese Stiegen sind eine Einzigartigkeit des neunten Bezirks. Unsere Agendagruppe sieht hier so viel Potential, dass wir diese gesondert behandeln wollen.
Die U5 wird den Bezirk und die Nussdorfer Straße maßgeblich verändern. Was erwarten Sie sich hier?
Ich ziehe gerne den Vergleich zu Wien Mitte, also dass die Kreuzung Nussdorfer/Währinger Straße zu so etwas wie Alsergrund Mitte wird und der Bezirk sich von seiner besten Seite präsentieren kann. Sie ist das Zentrum zwischen so vielen wichtigen Punkten, etwa dem AKH, der Uni und den vielen Nahversorgern in der Nussdorfer Straße. Laut Wiener Linien steigen momentan werktags bis zu 33.000 Fahrgäste hier aus und um. Wir wollen jetzt die Zukunft gestalten – und nicht erst dann, wenn die Bauwägen abgefahren sind.
Wie empfinden Sie die Unterstützung bis jetzt?
Die Bezirksvorstehung ist sehr offen für Vorschläge, wir wurden sogar zum Umweltausschuss eingeladen.
Abschließende Worte?
Die Nussdorfer Straße hat so viel Potenzial. Das sollte genutzt werden. Nehmen wir doch den Stress aus dem öffentlichen Raum! Der Platz vor der Markthalle zum Beispiel: Es wäre schön, wenn dieser begrünt würde.
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