Kunst im Neunten
Fadhil Hussein hat den Alsergrund als Inspiration
Fadhil Hussein lebt seit wenigen Monaten am Alsergrund und fühlt sich hier an seine Heimatstadt Bagdad erinnert.
WIEN/ALSERGRUND. Der im Jahr 1961 geborene Künstler, Schriftsteller und Kunstprofessor Fadhil Hussein kann auf eine ereignisreiche Vergangenheit zurückblicken. Geboren in Bagdad übernahm er während seiner Zeit als Schüler den Zeichenunterricht seines Lehrers. „Der Lehrer sagte, was ich vorzeichnen muss, und ich tat es“, erinnert sich der Künstler.
Während seines Studiums an der Kunstuniversität in Bagdad kam er zum ersten Mal mit der Kunst aus Wien in Kontakt: „Ich war sehr fasziniert von der Epoche des Barocks“, so Hussein. Nach dem Krieg im Irak floh er ins Nachbarland Syrien, von wo er im Jahr 2015 ebenfalls aufgrund des Krieges nach Österreich kam und seitdem hier lebt.
Kunst mit ästhetischem Kontrast
Husseins Werke fallen durch die immense Detailliertheit einerseits und durch die Abstraktion andererseits auf. In den abstrakten Werken erkennt man allerdings die studierte Technik des klassischen Malens. „Die Technik beim Malen ist sehr wichtig“, ergänzt Hussein, der am Alsergrund nahe dem Donaukanal lebt.
Seine größte Leidenschaft ist die abstrakte Kunst. In den Gemälden lassen sich menschliche Silhouetten erkennen, die Liebe suchen, empfinden oder geben. „Meine größte Inspiration ist die Liebe. Sie ist das Ein und Alles“, erklärt der irakische Künstler. Während des Malens hört er ununterbrochen Musik. „Mit meinem Ohr höre ich in die Seele hinein.“
Inspiriert von der Umgebung
Blickt man tiefer in die abstrakten Kunstwerke Husseins, erkennt man die unmittelbare Umgebung des Künstlers wieder. Schon lange wollte Fadhil Hussein nach Wien. Sein Wohnort, der zugleich sein Atelier ist, erinnert ihn stark an seine alte Heimatstadt Bagdad. Er wuchs nahe dem Fluss Tigris in der Altstadt auf.
Hussein genießt im 9. Bezirk die Häuser der Gründerzeit und auch die Menschen, die hier leben und arbeiten. Einer seiner Lieblingsorte ist die Servitenkirche am Servitenplatz, in der er die Fresken aus der Zeit des Barock gerne bestaunt.
Ausstellungen und Ateliers
Die Liste der Ausstellungen von Fadhil Hussein ist lang. Gemalte Stillleben, die wie mit der Kamera geschossene Fotos aussehen, aber auch seine abstrakten Werke sind in weiten Teilen Europas präsentiert worden.
Der Künstler stellte seine Werke bereits in Moskau, Hamburg, Madrid, und Wien aus. Aufgrund der Sommerpause gibt es erst ab September wieder die Möglichkeit, seine Kunstwerke zu betrachten. „Ich werde im Herbst nahe Rom und auch in Wien ausstellen“, fügt der Künstler hinzu.
Hussein, der seine Kunstwerke aktuell in seiner Wohnung nahe des Servitenviertels erschafft und ausstellt, ist auf der Suche nach einem Atelier. „Es ist zwar schön in der Wohnung, doch das Malen funktioniert in einem Atelier viel besser“, so der Künstler. Bis dorthin genießt Hussein die nach seinen Worten wundervolle Umgebung in der Nähe des Donaukanals.
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