"Meine Mutter hat Wien geliebt"
In der Nazi-Zeit vertriebene Juden auf Spurensuche in unserer Stadt.
Martin Saphir musste im Alter von drei Jahren mit seiner Mutter aus seiner Heimatstadt nach Argentinien flüchten. Das war im März 1938, eine Woche nach dem Anschluss Österreichs an Hitler-Deutschland. „Wir hatten Glück und bekamen die letzten zwei Visa, weil mein Vater bereits in Argentinien lebte", erzählt er im Gespräch mit der bz.
Seine beiden Onkel hatten jedoch keine Chance mehr, Wien zu verlassen: Einer wurde vier Tage nach seiner Festnahme im Jahr 1939 getötet, der andere verschwand spurlos. Saphir verbindet mit Wien trotzdem positive Gefühle: „Ich fühle mich hier nicht fremd. Die Erzählungen meiner Mutter haben Wien für mich lebendig gehalten. Sie hat die Stadt geliebt.“ Auf Einladung des Jewish Welcome Service war Martin Saphir mit weiteren 35 Vertriebenen zu Besuch. Zum offiziellen Programmpunkt gesellt sich für Saphir noch ein persönlicher dazu: der Besuch seines Geburtshauses in der Rembrandtstraße im 2. Bezirk.
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