Bis zu 70 Kunden
Wienerin bot in Nationalbank-Büro jahrelang Massagen an

- Laut einem Zeitungsartikel soll eine Hernalserin Massagen im Nebengebäude der Österreichischen Nationalbank (OeNB) jahrelang angeboten haben. (Archiv)
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Laut einem Zeitungsartikel soll eine Hernalserin Massagen im Nebengebäude der Österreichischen Nationalbank (OeNB) jahrelang angeboten haben. Nach etwa 15 bis 20 Jahren wurde das "Massage-Gate" nach einem internen Hinweis ausgehoben und abgedreht. Die Rede ist von bis zu 70 Kunden über die Jahre.
WIEN/ALSERGRUND. Eine Geschichte aus der Österreichischen Nationalbank (OeNB) schlug Anfang der Woche hohe Wellen. Laut einem „Standard“-Artikel ist ein „Massage-Gate“ dort aufgeflogen. Nach einem internen Hinweis hat die Personalabteilung einen Massagedienst in einem Nebengebäude der Nationalbank (9., Otto-Wagner-Platz 3), wo u. a. auch die Gelddruckerei untergebracht ist, zuletzt ausgehoben und abgedreht.
Was ist passiert? Seit mindestens 15 Jahren – einige Mitarbeiter berichten sogar von mehr als 20 Jahren – soll eine Masseurin aus Hernals mit ihrem Massagetisch montags angereist sein, um „gestressten“ Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zwischen 9 und 13 Uhr im Halbstundentakt Entspannung zu bringen. Die Frau hätte eine Dauerzutrittskarte gehabt, deshalb musste sie nicht nur die Kontrollschleuse, heißt es.
Jahrelang bis zu 70 Kunden
Eine Sekretärin soll dabei sogar über die Jahre eine Liste mit Massageterminen geführt haben. Per Mail habe sie diese an den Kreis der hausinternen Kundinnen und Kunden geschickt und Termine eingetragen. Die Rede ist von bis zu 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Die Idee kam angeblich laut dem Zeitungsbericht von zwei Führungskräften aus dem Technikbereich, die mittlerweile verstorben sind.

- Seit mindestens 15 Jahren soll eine Masseurin aus Hernals mit ihrem Massagetisch montags angereist sein, um „gestressten“ Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zwischen 9 und 13 Uhr im Halbstundentakt Entspannung zu bringen. (Symbolfoto)
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Die Massagen wurden jedoch privat von den Kundinnen und Kunden bezahlt und nur in einem Fall wurde die halbe Stunde als Arbeitszeit eingetragen – die restlichen Entspannungs-Sessions fielen in die private Zeit der Mitarbeitenden. Man überprüfte die Fälle und analysierte, ob es zu Entlassungen und Kündigungen kommen soll. Die Arbeitszeitaufzeichnungen wurden ebenfalls geprüft, ein Mitarbeiter habe jedoch nur eine Verwarnung erhalten, sechs Führungskräfte wurden zum Rapport geladen.
Und was sagt die Nationalbank? MeinBezirk hatte mehrere Fragen gestellt, etwa, ob man die Geschichte bestätigen kann, seit wann man die Vorwürfe kennt, gab es Konsequenzen und wie lange dauerte dieser „Massageservice“. Doch darauf gab es stets die immergleiche gleiche Antwort.
"Entsprach nicht unserer Unternehmenskultur"
„Der nun medial bekanntgewordene Sachverhalt, der nur einen eingeschränkten Personenkreis betraf, entsprach nicht unserer Unternehmenskultur und auch nicht den Standards unseres betrieblichen Gesundheitsmanagements und wurde daher sofort nach Bekanntwerden eingestellt“, so ein OeNB-Sprecher gegenüber MeinBezirk. Die Angelegenheit wurde entsprechend der internen Regelungen „angemessen gehandhabt“, man bittet um Verständnis, dass man sich über interne und personenbezogene Informationen nicht äußern will.

- Eine Geschichte aus der Österreichischen Nationalbank (OeNB) schlug Anfang der Woche hohe Wellen. (Archiv)
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Warum die Masseurin eine Dauerzutrittskarte hatte, wollte man nicht kommentieren. Allerdings betont der Sprecher, dass die Sicherheit „zu keinem Zeitpunkt“ beeinträchtigt wurde, da „Zutrittskarten nur zu einem jeweils definierten Bereich Zutritt gewähren“ und die Passiererlaubnis für die Masseurin „nur zu unkritischen Bürobereichen“ möglich war.
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