Alsergrunder Bezirkschefin Malyar im Kreuzverhör: "Info zu Drogenberatung kam zu spät“

Besondere Stücke: Souvenirs aus der Partnerschaftsgemeinde Dongcheng in Peking. | Foto: Spitzauer
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  • Besondere Stücke: Souvenirs aus der Partnerschaftsgemeinde Dongcheng in Peking.
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ALSERGRUND. Hingucker im 35 Quadratmeter großen Büro der SPÖ-Politikerin ist ein zwei Meter großer Rechenschieber, der an den ursprünglichen Beruf der Bezirks­chefin als Lehrerin erinnert. Weitere Exponate erinnern an die große Verbundenheit des 9. Bezirks mit der chinesischen Stadt Peking. Mittendrin in diesem Büro sitzt seit 13 Jahren Martina Malyar. Im Interview spricht sie über die Drogenberatungsstelle und die Herausforderungen eines Bezirks, der immer jünger wird.

Die Kommunikation um die neue Drogenberatungsstelle „Change“ in der Nussdorfer Straße ist schiefgegangen. Die Bürger haben sich überfahren gefühlt. Würden Sie in dieser Angelegenheit nochmals so agieren?
MARTINA MALYAR: Nein, auf keinen Fall. Wir wurden damals von der Stadt Wien überrascht und konnten zu spät reagieren. Die Alsergrun­der sind es gewöhnt, dass sie über große Dinge mit einem persönlichen Brief informiert werden. Das war damals leider nicht möglich und daher ist die Diskussion etwas aus dem Ruder gelaufen.

Rund um das Thema ist es jetzt ziemlich still geworden. Wie erklären Sie sich dieses Phänomen?
Die Stelle für Beratung und Spritzentausch wird sehr gut angenommen und macht keine Probleme. Weil keine U-Bahn in der Nähe ist, gibt es dort auch keinen Drogenhandel und alles ist ganz friedlich. Das Dialogforum mit den Anrainern läuft immer noch und es wird auch sehr gut angenommen.

Der 9. Bezirk ist ein klassischer Studentenbezirk. Wie wird der Abgang der Wirtschaftsuni kompensiert?
Die ehemalige WU ist noch mindestens vier Jahre voll ausgelastet. Sie fungiert derzeit als Ausweichquartier für die BOKU und danach auch noch für andere Institute, die umgebaut werden. Unter anderem werden Büros der Technischen Uni und die Angewandte vorübergehend am Alsergrund einziehen.

Die Bevölkerung in der Stadt Wien wird immer älter, die Bezirksbewohner am Alsergrund immer jünger.
Ja, die Einwohnerzahl am Alsergrund ist im Vorjahr um sechs Prozent angestiegen. Obwohl der Bezirk komplett verbaut ist. Wo haben all die Menschen Platz? Ja, es gibt viele Dachgeschoßausbauten, aber das ist trotzdem verblüffend.

Was sind die Herausforderungen für einen Bezirk, der jünger wird?
Bis ins Jahr 2025/35 werden viele Familien mit Kindern hier leben. Wir brauchen darum mindestens eine neue Volksschule samt Ganztagsbetreuung. Die Gespräche mit den Stadtpolitikern laufen bereits.

Die FPÖ ist in Wien stark im Vormarsch. Warum hält sie am Alsergrund bei nur 15 Prozent?
Wir sind einfach ein weltoffener und demokratischer Bezirk.

Darauf ruhen Sie sich aus?
Nein. Rassismus und Antisemitismus haben keinen Platz bei uns im Bezirk. Ich lebe dies auch tagtäglich vor und baue es in meine Politik ein. Martina Malyar steht für eine freie Gesellschaft und zeigt dies vor.

Der Trend geht immer mehr zu personenbezogenen Wahlkämpfen und weg von der Partei. Ist die neue Malyar-App ein Schritt in Richtung „Bezirkskaiser“?
Ich war die erste Kommunalpolitikerin, die ihre neuesten Informationen via Facebook und Twitter verbreitet hat. Mit der neuen Malyar-App gehe ich jetzt sogar noch einen Schritt weiter. Meine Josefstädter Amtskollegin Veronika Mickel ist immer nach mir dran und kopiert meine Ideen. In Wien gebe ich die Trends vor.

Wie viele Downloads haben Sie jetzt schon?
Zwingen Sie mich jetzt nicht zu antworten. Aber die App ist ja auch noch ganz neu.

Instagram, Facebook, Twitter: Sie sind auf sämtlichen Social-Media-Kanälen aktiv. Betreuen Sie die alle selbst?
Ja, ich bin ein totaler Technik-Freak. Ich habe als erste Lehrerin Österreichs auch mit Computern im Unterricht gearbeitet. Darum poche ich auch auf eine moderne Ausstattung der Schulen im Bezirk.

Können Sie garantieren, dass es keine Schulen am Alsergrund gibt, die nur mit Overhead-Projektoren arbeiten?
Ich sage einmal so: Nur weil ich einen neuen Mantel habe, muss ich ja den alten nicht gleich wegwerfen.

Ist dies Ihre letzte Amtszeit oder würden Sie bei einem klaren Wahlsieg nochmals fünf Jahre dranhängen?
Ich habe den Zenit schon erreicht und schaue bereits hinunter ins Tal. Man kann nicht ewig am Gipfel bleiben.

Interview: Thomas Netopilik und Agnes Preusser

Zur Person:

Martina Malyar (56) ist seit 2003 Bezirksvorsteherin des Alsergrunds. Sie ist ausgebildete Pädagogin und Mutter von zwei Töchtern. 1982 legte sie die Lehramtsprüfung für die Hauptschule ab und war auch als Lehrplan­autorin im Bundesministerium für Unterricht und Kunst tätig.

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