Amstetten/Waidhofen
Landesgesundheitsagentur schließt Geburtenabteilung im LK Waidhofen/Ybbs
Einstellung der Leistungen der Abteilung Frauenheilkunde und Geburtshilfe am LK Waidhofen/Ybbs. Zukünftige Versorgung wird durch Kliniken der Region Mostviertel gesichert.
MOSTVIERTEL. "Nur durch die strukturelle Vernetzung innerhalb des Klinikenverbunds und externe Fachärztinnen und Fachärzte war es zuletzt möglich, das Angebot aufrecht zu halten“, so Vorstand Konrad Kogler. Die Dienstplanerstellung ist bei den limitierten Personalressourcen kaum zu schaffen, besonders auch in den Haupturlaubszeiten. Dazu kommt, dass Gynäkologinnen und Gynäkologen am Arbeitsmarkt aktuell generell rar sind. Daher macht es vielmehr Sinn die unter Vertrag stehenden Fachärzte in Abteilungen einzusetzen, in denen die Geburtenrate deutlich höher ist.
Alternativlose Entscheidung
„Die Situation hat sich nun weiter zugespitzt, sodass das Klinikum und der Betriebsrat eine
Gefährdungsanzeige und Überlastungsmeldung an die Geschäftsführung der
Gesundheitsregion Mostviertel übermittelt haben.
Auf Initiative der Führung des Klinikums wurden verbleibende Lösungsmöglichkeiten diskutiert. Dabei hat sich gezeigt: Der Tisch der Alternativen ist leer“
, weiß der ärztliche Leiter des LK Waidhofen/Y, Stefan Leidl. Deshalb müssen mit 24. März die Leistungen der Abteilung Frauenheilkunde und Geburtshilfe am LK Waidhofen/Ybbs eingestellt werden. Dieser Schritt ist alternativlos. „Eines ist klar: So schwierig die Situation im geburtshilflichen Bereich auch ist, so erfolgreich ist das Klinikum Waidhofen/Ybbs in anderen Versorgungsschwerpunkten. Daher ist der Standort Waidhofen/Ybbs nicht infrage zu stellen“, so Vorstand Alfred Zens.
Gespräche mit den 34 betroffenen Mitarbeitern
Die von der Schließung der Frauenheilkunde und Geburtshilfe betroffenen Mitarbeiter haben die Möglichkeit, in die umliegenden Kliniken in der Region zu wechseln, es besteht eine Jobgarantie. Selbstverständlich wird in allen Fällen sowohl auf Wohnortnähe als auch gute Vereinbarkeit mit der privaten Lebenssituation geachtet. Nichtsdestotrotz bedarf es in den umliegenden Kliniken, in denen es nun zu einem Anstieg der Geburtshilfen kommen wird, der Unterstützung. Genau diese wird dadurch gewährleistet. Zens:
„Wir verstehen uns als verlässlicher Dienstgeber. In der aktuellen Situation setzen wir auf Kooperation, um die Arbeitsbelastung für alle in einem erträglichen Maß zu halten.“
Dieser Weg ist getragen vom Bemühen um die Sicherheit der Babys und der Mütter. Dazu Markus Klamminger, Direktor Medizin und Pflege der NÖ LGA: „In einem Klinikum der NÖ LGA wird es keine Geburt ohne Anwesenheit einer Fachärztin bzw. eines Facharztes im Klinikum geben – das Wohl der Patientinnen, der Neugeborenen und die hohe Qualität der medizinischen Versorgung stehen immer im Vordergrund.“
Versorgung künftig in Amstetten, Melk und Scheibbs
Primar Andreas Pfligl, Leiter der Abteilung Frauenheilkunde und Geburtshilfe am LK Amstetten abschließend: „Die Versorgung der Frauen und Neugeborenen im Mostviertel ist durch den Klinikverbund Amstetten, Melk und Scheibbs mit einer großen Zahl von Spezialisten bestens abgesichert. Alle Abteilungen haben sowohl in der Geburtshilfe als auch in der Frauenheilkunde ein breites Angebot und stehen bereit, auch die Frauen aus dem Raum Waidhofen in höchster Qualität zu versorgen.“
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