Pater Jacobus Tisch neuer Dechant

Pater Jacobus Tisch | Foto: Ebner
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HERAUSFORDERUNG / Der Seitenstettner Benediktiner-Pater Jacobus Tisch folgt Johann Zarl in der Funktion des Dechanten für Haag nach.

In Böheimkirchen wurde er vor 48 Jahren geboren, nach einer abgeschlossenen Lehre erwarb er die Studienberechtigung, er trat 1990 in das Stift Seitenstetten ein und studierte fortan in Salzburg Theologie und Geschichte. 1997 wurde er zum Priester geweiht, nach Kaplansjahren in Ybbsitz kam der Benediktiner 2004 vorerst als Kooperator nach Wolfsbach, seit 2007 wirkt er hier segensreich als Pfarrer. Zudem aber betreut er nach wie vor das Stiftsarchiv, obwohl ihm 2010 auch noch die Pfarre St. Johann/Engstetten anvertraut wurde.
Nachdem sich nun der bisherige Dechant Johann Zarl – Pfarrer von St. Valentin – nach 24-jähriger Tätigkeit aus diesem Amt zurückgezogen hat, fiel bei der Dekanatskonferenz am 17. September in St. Valentin die Neuwahl unter der Leitung von Erzdechant Wilhelm Schuh auf Pater Jacobus Tisch. „Für euch bin ich Priester, mit euch bin ich Christ!“, so legte Pater Jacobus als Pfarrer bescheiden seine Maxime fest. Nun gilt es für ihn darüber hinaus stellvertretend für den Bischof nach dessen Weisungen sowie den Normen des Kirchenrechtes den seelsorglichen Bereich in den derzeit 17 Pfarren des Dekanates Haag zu koordinieren. „Der Dechant soll von der Sorge um die Mitbrüder im Priesteramt und Diakonat geleitet sein. Es geht dabei um gegenseitige Unterstützung sowie gemeinsame Arbeitsplanung“, umreißt Pater Jacobus sein nunmehr zusätzliches Aufgabenfeld.
Pater Jacobus Tisch gilt als aufgeschlossener, offener und beliebter Seelsorger, der in seinen Pfarren rasch „angekommen“ und gut aufgenommen worden ist, zumal er auf die Anliegen der Menschen wohlwollend einzugehen versteht und das Pfarrleben bestens in das Dorfgeschehen eingliedert. Er ist auch als Feuerwehrkurat tätig und pflegt in seiner leutseligen Art intensiven und herzlichen Kontakt zu seinen Pfarrgemeinden.

Einige Fragen an den neuen Dechanten:

Sie betreuen bereits zwei Pfarren in einem Pfarrverband und sind auch Stiftsarchivar, nun zudem Dechant für 17 Pfarreien. Wie werden Sie das alles schaffen?

P. Jacobus: Ich gebe zu, dass ich die für mich überraschende Wahl meiner Person aus diesem Grund anfangs mit ziemlich gemischten Gefühlen angenommen habe. Andererseits habe ich in Wolfsbach und St. Johann Rückhalt durch gute und verlässliche Mitarbeiter und weiß, dass es engagierte Menschen, denen ihre Gemeinde am Herzen liegt, in allen Pfarren gibt. Gemeinsam können wir vieles schaffen.

Spüren Sie nicht ganz allgemein eine mögliche Überforderung der Pfarrer, Diakone und Pastoralassistenten? Werden zukünftig noch intensiver die Laien in den kirchlichen Dienst eingebunden werden müssen?

P. Jacobus: Sicher stehen wir in der Pfarrseelsorge noch vor großen Her-ausforderungen – unter anderem durch den Rückgang der Priesterweihen und die Überalterung des Klerus. Dass Pfarrangehörige als Ehrenamtliche künftig mehr in den kirchlichen Dienst einzubinden sind, liegt auf der Hand. Grundsätzlich denke ich, dass wir uns fragen müssen, was uns Gott durch die Zeichen dieser Zeit des Umbruchs, in der wir uns wohl befinden, sagen möchte.

Was sehen Sie als vorrangigste Aufgabe in Ihrem neuen Amt? Wo liegen die Schwierigkeiten, wo erwarten Sie Freudvolles?

P. Jacobus: Meinem Vorgänger Johann Zarl war die Gemeinschaft im Dekanat und ihre Pflege immer ein sehr großes Anliegen. Darin wird er mir Vorbild sein, das möchte ich auch so halten. Schwierigkeiten werden am ehesten auftreten, wenn plötzlich wo jemand ausfällt und eine Vertretung notwendig wird; schön wird sicher, vielen Menschen begegnen zu dürfen.

Die Kirchenbesucherzahlen sinken ständig, wo sehen Sie Möglichkeiten, über die Hochfeste hinaus den Menschen die christliche Spiritualität vermitteln zu können?

P. Jacobus: In Wolfsbach hatten wir am Sonntag eine gut besuchte Messe, mit der die Sportunion für Gottes Schutz dankte und ihrer verstorbenen Mitglieder gedachte. Sehr ansprechend gestaltet war dieser Gottesdienst von den Turnerinnen. In diesem Sinne werden wir uns weiter bemühen müssen, möglichst viele Menschen und Gruppen in das kirchliche Leben einzubinden.

Was erwarten Sie sich von der derzeitigen Bischofssynode in Rom zum Thema „Ehe und Familie“?

P. Jacobus: Inhaltlich rechne ich nicht mit großen Überraschungen. Die Position der Kirche dazu ist ja bekannt und weiß sich dem Evangelium verpflichtet. Es stellt sich aber die Frage, wie die Kirche jenen Menschen begegnet, die ihren hohen moralischen Ansprüchen nicht gerecht werden können. Jesus ist Sündern sehr barmherzig begegnet. Vielleicht gelingen auch der Bischofssynode deutlichere Signale in diese Richtung.

Wo: Pfarrkirche, 3354 Wolfsbach auf Karte anzeigen

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