Ärztin weg, Patienten empört
Nachfolgerin von Dr. Brandstetter verlegt ihre Ordination und übernimmt die Kartei nicht.
AMSTETTEN. "Vielen Patienten von Dr. Brandstetter ist es ein echtes Bedürfnis, sich bei Frau Dr. Reisner-Reininger für ihren Einsatz und die schnelle Hilfe nach dem tragischen Unfall unseres Arztes zu bedanken. Schade, dass sie die Ordination nicht übernehmen durfte... Somit haben wir die kuriose Situation, dass im Westen und Norden unserer Stadt zwar der Hauptteil der Bevölkerung wohnt, fast alle Allgemeinmediziner in Amstetten aber östlich des Hauptplatzes ihre Ordination haben. So kann es also sein, dass jetzt ein nahe dem Stadtzentrum Wohnender trotzdem einen Kilometer und mehr zum Arzt hat", schreibt Josef Haidvogl in einem Leserbrief.
Er sei nicht der einzige, der mit der Situation unzufrieden ist. "Ich habe mit etlichen Leuten geredet, es ist ein Murren, dass wir da ohne Arzt dastehen", artikuliert der in der Viehdorfer Straße wohnhafte Amstettner den Unmut der Patienten.
Besonders kritisiert er auch, dass die Krankengeschichten nicht übernommen werden, das heißt, dass jeder Kranke alle Daten und Untersuchungen wieder neu erbringen muss und "der Patient auf seine e-Card reduziert wurde".
Keine Ordination gefunden
"Die Kartei wurde nicht übernommen, weil es noch keinen Erben gibt. Jeder Patient, der zu mir kommt und sagt, bitte Frau Doktor besorgen sie mir die Kartei, muss nur ein Formblatt unterschreiben, dann kann ich sie anfordern", erklärt die neue Ärztin Sabine Lahnsteiner.
Sie habe die Ordination in der Berggasse nicht übernehmen können, weil diese barrierefrei sein müsse. Im Westen habe sie keine geeigneten Räumlichkeiten gefunden. Vor allem die Parkplatzsituation sei prekär.
"Wir wissen, dass da einiges schief gelaufen ist", erklärt Ernestine Novak von der Gebietskrankenkasse. Frau Doktor Lahnsteiner habe zugesagt, dass sie die Ordination übernehmen werde und dann überraschend den Standort innerhalb des Sprengels nach Osten verlegt. Das sei nicht im Sinne der Gebietskrankenkasse. "Die Patienten sollen sich schriftlich beschweren, denn sonst passiert wieder gar nichts", so Novak.
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