Mostviertel
Clan-Chef nimmt "Leichentuch"-Geheimnis mit ins Grab
- „Nicht nur für mich ist auf dem Tuch eindeutig der Abdruck eines menschlichen Schädels zu erkennen“, betont Christian Mader von "Österreich findet euch".
- Foto: Karl Pont/zVg
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Vor mehr als 40 Jahren verschwand Maria O., eine junge Mutter aus dem Mostviertel, spurlos, unmittelbar bevor sie das, für sie so wichtige Sorgerecht für ihren kleinen Sohn erhalten sollte. Immer wieder gab es Gerüchte, wonach der Kindsvater die Frau ermordet haben soll. Nun verstarb den Clan-Chef, weshalb die Ermittlungen ad acta gelegt wurden.
MOSTVIERTEL. Erst 2019 erstattete ein Geschwisterpaar aus der Verwandtschaft Anzeige gegen den Vater des Buben und löste damit eine Lawine an Ermittlungen aus. Diese brachten grausame Verbrechen des Oberhauptes einer Großfamilie ans Licht.
Im Sommer 2022 wurde der mittlerweile 66-jährige Clan-Chef schließlich vor allem wegen grausamer Misshandlungen und jahrelanger schwerster Sexualdelikte an seinen teils unmündigen Nichten zu 13 Jahren Haft verurteilt, erst Monate später wurde das Urteil rechtskräftig.
- Im Sommer 2022 wurde der Clan-Chef schließlich vor allem wegen grausamer Misshandlungen und jahrelanger schwerster Sexualdelikte an seinen teils unmündigen Nichten zu 13 Jahren Haft verurteilt, erst Monate später wurde das Urteil rechtskräftig.
- Foto: Probst
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Doch da wartete der Verurteilte mit einem Gutachten auf, das ihm Haftuntauglichkeit attestierte. Als freier Mann, offiziell schwer krank und mittellos, kehrte er nach Hause zurück, wo er relativ fit, rauchend, Auto und Traktor lenkend seinen Mitmenschen auffiel.
Nach einer neuerlichen Anzeige wegen gefährlicher Drohung holten ihn daher Polizeibeamte im Jänner 2023 nach einem Kuraufenthalt aus einem Krankenhaus und brachten ihn in Untersuchungshaft. Er wurde abermals verurteilt und erfuhr gleichzeitig, dass ein weiteres Gutachten ihn für hafttauglich erkläre. Am 28. Dezember 2024 verstarb der inhaftierte Schwerverbrecher, weshalb Mordermittlungen gegen ihn ad acta gelegt wurden.
- Militärische Luftbildaufnahmen führten zu den weit umfangreicheren Grabungen auf dem Grundstück des Clan-Chefs im August 2023.
- Foto: DOKU NOE
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Gleichzeitig besteht nach wie vor die Frage nach dem Schicksal von Maria O., deren Leiche auch nach mehreren Grabungen auf einem Grundstück im Mostviertel bisher nicht gefunden wurde. Im vergangenen Herbst stellte man seitens der Behörde die Suche nach der Vermissten vorerst ein.
Das "Leichentuch"
Vor allem für den Sohn von Maria O. ein ausgesprochen unbefriedigendes Ergebnis, zumal viele Fragen offen bleiben und mutmaßliche Indizien nicht berücksichtigt worden seien. „Man hat nicht tief genug gegraben, vor allem nicht lückenlos unter die Betonmauer geschaut, unter der Maria vergraben worden sei“, ärgert sich nicht nur Christian Mader, Obmann des Vereins „Österreich findet euch“.
- „Nicht nur für mich ist auf dem Tuch eindeutig der Abdruck eines menschlichen Schädels zu erkennen“, betont Christian Mader von "Österreich findet euch".
- Foto: Karl Pont/zVg
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Absolut inakzeptabel ist für Mader die Ignoranz der Ermittler im Zusammenhang mit dem Fund eines „Leichentuches“ an der Grabungsstelle. Das Tuch wurde damals fotografiert und anschließend wieder weggeworfen. „Nicht nur für mich ist auf dem Tuch eindeutig der Abdruck eines menschlichen Schädels zu erkennen“, betont er. Ein renommierter Zahnarzt bestätigte mit akribischen Vermessungen diese Vermutung und begründete deutlich nachvollziehbar seine Erkenntnisse, zu denen bis heute noch niemand Stellung bezogen hat.
- „Man hat nicht tief genug gegraben“, ärgert sich Christian Mader, Obmann des Vereins „Österreich findet euch“.
- Foto: Schwarzenegger/z.V.g
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Ob das Schicksal von Maria O. ein Geheimnis des Clan-Chefs bleibt, das er mit ins Grab nimmt, kann derzeit niemand sagen. Ihrem Sohn bleibt nur die Hoffnung, dass er seine Mutter doch irgendwann noch in einer würdigen Ruhestätte beisetzen kann.
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