Grüne: Ybbs braucht Schotter
Grünmandatar Raab protestiert beim Landesrat gegen Abtransport von Ybbs-Schotter beim Kraftwerksbau.
AMSTETTEN. Eine Überprüfung der Landesregierung bescherte Franz Raab, grüner Gemeinderat in Euratsfeld und Mitglied von "Pro Ybbs", den Kraftwerksbauern in Hausmening.
In einem Schreiben an Landesrat Stephan Pernkopf verlangte Raab einen Stopp der Schotterentnahme an der Ybbs in Hausmening. "Die Ybbs braucht Schotter und man nimmt ihn ihr weg. Warum lässt man ihn nicht für die Fische?", fragt der Umweltaktivist und fordert, mit dem ausgebaggerten Geschiebe die eklatanten Schotter-Defizite an der unteren Ybbs auszugleichen.
Es dauere Jahre bis sich die Stauräume der neuen Ybbs-Kraftwerke hinterfüllen und Geschiebe vom Oberlauf nachkomme, sieht auch "Pro Ybbs"-Obmann Gerald Mevec hier Handlungsbedarf.
Alles korrekt und rechtlich gedeckt, heißt es von den Kraftwerksbauern. "Wir nehmen nicht mehr Schotter raus als wir genehmigt haben", sagt Projektleiter Thomas Halwachs, der betont, dass sich seine Firma strikt an alle Auflagen halte und auch laufend von der Behörde kontrolliert werde. Die neuerlichen Baggerarbeiten seien durch das Hochwasser notwendig geworden, das das Material von der Baustelle wieder in die Ybbs-Rinne geschwemmt habe. Jetzt müsse man die geplante Eintiefung von vier Metern wieder herstellen.
Empört reagiert man auf Raabs Frage, ob der Staat für den entnommenen Schotter auch entschädigt werde. "Es ist ein Mythos, dass das hochwertiges Material ist. Ich muss dafür zahlen, dass das wegkommt", erklärt der Projektleiter. Man habe Bäume, Räder, Eisenteile und sogar Wurfgranaten im Flussbett gefunden.
"Das Material ist als Aushub deklariert und für den Hausbau nicht geeignet", betont auch Bauleiter Alfred Wagner von der Firma Riedler. Es werde für die Hinterfüllung beim Kraftwerk und für Dämme als Schüttmaterial verwendet.
Bis Mitte August sollten auch die Fischer wieder aufatmen. Dann sind die Arbeiten im Fluss voraussichtlich beendet und die Trübung verschwindet. "Die neue Situation ist für die Fische sicher besser", sagt Rudolf Beyrer, denn statt zwei Wehren gebe es jetzt nur mehr eine.
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