NÖ Landesakademie: Denkwerkstatt Familie arbeitet auf Hochtouren
Familien wollen Unterstützung statt Bevormundung
Die von der NÖ Landesakademie koordinierte und Familienlandesrätin Mag.a Barbara Schwarz ins Leben gerufene, Denkwerkstatt Familie arbeitet auf Hochtouren. Im Arbeitskreis „Kinderbetreuung in NÖ“ wurden bereits wichtige Basisdaten erhoben, die eine gute Grundlage für weitere Maßnahmen der Politik sein können. Der Leiter dieses Arbeitskreises, Dr. Andreas Baierl, seines Zeichens Wissenschaftler am österreichischen Institut für Familienforschung, präsentierte kürzlich einen ersten Zwischenbericht.
Ein wesentliches Ergebnis ist, dass die Familien in Niederösterreich keine Bevormundung, sondern Unterstützung bei der Kinderbetreuung haben wollen. So wollen sie selbst entscheiden können – wo, wie lange und ob – sie ihre Kinder in einer Kinderbetreuungseinrichtung betreuen lassen oder ob sie die Kinder selbst zu Hause betreuen. Daher ist es nicht sinnvoll, Kinderbetreuungseinrichtungen flächendeckend in die Landschaft zu stellen, nur um Quoten zu erfüllen.
„Statistische Erhebungen haben darüber hinaus ergeben, dass Niederösterreich bei den Betreuungsquoten nicht schlecht liege. So liegt beispielsweise die Betreuungsquote der 0 -2jährigen im Österreichschnitt bei 17,1%, in Niederösterreich bei 21,2%. Diese Quote habe sich in den letzten 10 Jahren fast verfünffacht. Die Betreuungsquote bei den 3-jährigen liegt österreichweit bei 80.2% - in Niederösterreich bei 93% und bei den 4-jährigen ist der Österreichschnitt bei 94,2% - in Niederösterreich bei 97,7%“, so die neuesten Zahlen von Baierl.
Dass sich die Eltern bei der Kinderbetreuung nichts vorschreiben lassen wollen, geht auch eindeutig daraus hervor, dass 80,5% der Familien der Meinung sind, dass unter dreijährige Kinder hauptsächlich in der Familie betreut werden sollen. Dass das oft nicht machbar ist, liegt am Spannungsfeld zwischen den gesellschaftlichen Forderungen und den individuellen Werten. Daher muss die Familienpolitik auch der zunehmenden Vielfalt der Lebensformen und den geänderten Einstellungen Rechnung tragen. Die Rahmenbedingungen dafür gilt es zu optimieren und zu schärfen, ist ein weiteres wesentliches Ergebnis der Arbeitsgruppe von Dr. Baierl.
Für Familienlandesrätin Schwarz ist klar, dass es einer Ausweitung der „institutionellen Kinderbetreuung unter 3 Jahren bedarf. Klar ist aber auch, dass diese Betreuung etwas kosten wird. Wichtig bei allen Ausbauplänen ist aber der Bedarf und die Nachfrage der Eltern.
In Niederösterreich gilt es die bereits bestehende „familienfreundliche Atmosphäre“ noch weiter auszubauen. Familien brauchen Wahlfreiheit und Sicherheit – die Sicherheit, dass es Angebote für jede Familienform gibt und die Sicherheit, dass junge Familien unterstützt werden, sind sich die Experten einig und diese Sicherheit ist in Niederösterreich bereits zu einem guten Teil gegeben.
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