Wann Jogginhose und Smokey Eyes funktionieren
Schönheit liegt im Auge des Betrachters. Oder der Betrachterin. Oder der Modewelt? Oder der Ideale? Oder wo genau? Die Bezirksblätter haben bei Stilberaterin Luise Wanek nachgefragt.
ARDAGGER/KOLLMITZBERG. "Für mich ist Schönheit ein sehr subjektives Empfinden", stellt Luise Wanek klar. Sie führt ein Stil- und Farbberatungsstudio im Mostviertel und hält nicht viel von vorgegebenen Normen und Idealen. "Wichtig ist, dass man sich wohlfühlt."
Auf die eigene Intuition hören
Dies konsequent zu leben ist nicht so einfach – und passiert vor allem nicht im luftleeren Raum. Denn natürlich wirken die Bilder der Modezeitschriften und Werbung. Wanek, die auch Stilberatungen im Businessbereich gibt, kennt das Ergebnis: "Die Frauen, aber auch immer mehr Männer, kommen zu uns ins Studio und sind sich unsicher, was sie tragen können. Die weiblichen Models sind dünn und die männlichen Models durchtrainiert." Woher also wissen, was einer/einem selbst steht? "Meistens stimmt die eigene Intuition", rät die Expertin, sich auf sein Gefühl zu verlassen. Dass sich nicht alle Vorgaben der Modewelt auf einen selbst ummünzen lassen, davon lassen sich Waneks KundInnen manchmal nur schwer überzeugen. Aber: "Wer Hängelider hat, der stehen keine Smokey Eyes." Punkt.
Fehler beim Kaschieren
Wanek plädiert dafür, sich seiner Highlights bewusst zu werden und dann auf sie hinzuweisen. Was so einfach klingt, lässt sich oft schwer anwenden – besonders weil sich die gegenteilige Vorgehensweise in vielen Köpfen festgesetzt hat. "Früher war es zum Beispiel üblich, sich Jacken oder Blusen um die Hüften zu binden, wenn man seinen Popsch zu füllig fand. Dabei lenkt das die Blicke dann genau dorthin", nennt Wanek ein Beispiel. Auch große Umhängetaschen auf dieser Höhe seien dann zu vermeiden. Körperstellen, wo starke Farb- oder Materialwechsel stattfinden, würden ebenso betont: "Wer starke Waden hat und diese kaschieren will, sollte keine Stiefel anziehen, die genau dort aufhören."
Pludernde Hose kann aufs Selbstbewusstsein drücken
Körperbewusstsein hat viel Einfluss auf das Verhalten und das Selbstbewusstsein. Wer kennt es nicht? Der Rock fühlt sich plötzlich zu kurz, die Hose pludert und der Ausschnitt ist zu tief. Dann wird den ganzen Tag gezupft und ein Unwohlsein begleitet einen den ganzen Tag. Aus diesem Grund wird Wanek nicht müde den Wohlfühl-Faktor eines passenden Outfits zu betonen: "Neben dem Umfeld kommt es immer vor allem darauf an. Und dann kann man auch gerne mit einer Jogginhose einkaufen gehen."
ZUR SACHE
Schönheitsideale hinterfragen lernen
Ab sofort bietet die Elternschule in NÖ ein zusätzliches Spezialmodul zum Thema Essstörungen und Adipositas an und vergrößert damit den bereits umfangreichen Themenpool für Eltern zur Erziehung und Entwicklung der Kinder. Das neu gestaltete Spezialmodul „Zu dick – zu dünn – oder gerade richtig?“ findet in Zusammenarbeit mit der Fachstelle für Suchtprävention statt und eignet sich für Eltern von Kindern im Alter von 6 bis 14 Jahren. Das Thema Essstörungen ist hoch aktuell. Sowohl Mädchen als auch Burschen sehen sich heute schon früh einem großen gesellschaftlichen Druck ausgesetzt, den von den Medien vermittelten Normen und Idealen entsprechen zu müssen. Ziel des Vortrags im Rahmen des neuen Spezialmoduls ist es, unrealistische Schönheitsideale zu hinterfragen, die Entwicklung eines gesunden Körperbildes und einer angemessenen Körperwahrnehmung zu unterstützen und über verschiedene Formen der Essstörung aufzuklären.
Infos: www.elternschule.at
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