Nestroy in der Kulturszene Kottingbrunn
Ein Plädoyer für den "Jux"
KOTTINGBRUNN. "Es leben die verruckten Ideen". Aussteigen aus dem alltäglichen Hamsterrad, neue Perspektiven entwickeln, ein bisserl was riskieren - das ist es, was den "Jux" ausmacht. Regisseur Anselm Lipgens hat mit seiner Inszenierung von Nestroys "Einen Jux will er sich machen" das Publikum in der Kulturszene Kottingbrunn auf seine Seite geholt. Denn auf die Gewissensfrage, ob man sich denn nun auch in Wirklichkeit ab und zu einen Jux machen soll, der vielleicht auch daneben geht, oder ob man lieber immer "brav" sein soll, sprach sich die Mehrheit ganz mutig für den "Jux" aus. So etwa die unternehmungslustige Ulrike Rabacher, Hermann Pieller (Spezialist für Tennisball-Köpfler), Anneliese Kraus (Trafikantin, die auch in der Pension zu Scherzen aufgelegt ist) oder Walburg Weissenböck, die sich gleich mit ihrem jungen Bühnenkollegen Jona Babovic einen Foto-Jux machte. Leopold Dallinger zeigte als Weinberl auf der Bühne allerdings auch, in welche brenzligen Situationen man bei einem Jux ebenso geraten kann. Im Publikum waren Bezirkshauptfrau-Stellvertreter Martin Hallbauer, bekennender Kulturszene-Fan und Bürgermeister Christian Macho. Er erinnerte in seiner Ansprache daran, dass auch die Kulturszene Kottingbrunn einst aus einer "verruckten Idee" entstanden ist.
Nächstes Jahr wird übrigens Bert Brechts "Der gute Mensch von Szechuan" gespielt, wie Anselm Lipgens kundtat.
Auf der Bühne wurde nach dem Schlussapplaus noch ein Geburtstagsständchen gesungen, nämlich für Enisa Meindl, deren Rolle auch ein bisserl "verruckt" war: Die junge Schauspielerin musste den Lehrling Christopherl spielen, der sich dann aus Not im Jux wieder in eine Frau verwandeln muss. Wer da nicht durcheinanderkommt...
Gespielt wird vier Wochen lang, bis inklusive 24. September. Karten und weitere Infos: www.kulturszene.at, 02252/74383.
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