Freestylen - was sonst?

- Akrobatik pur
- Foto: Red Bull Photofiles
- hochgeladen von Gabriela Stockmann
Faruk Onmaz ist einer der besten Fußball-Freestyler Österreichs. Ein Portrait.
POTTENDORF (gast). Hip-Hop aus der Box, ein Fußball und ein Männer-Körper: Der Mix aus all dem ergibt Freestyle-Soccer, eine Akrobatik-Tanz-Jonglier-Ball-Performance der Extra-Klasse, inzwischen weltweit boomende Sportart. Einer der Besten im Freestyle-Soccer wohnt in Pottendorf im Bezirk Baden, heißt Faruk Onmaz und ist 22 Jahre alt.
Er war gerade mal 15, als der ultimative Funke auf ihn übersprang. Da sah er in einem Spot, wie der brasilianische Fußballstar Ronaldinho Ballkunststücke zeigte. „Das will ich auch können“, sagte sich Faruk, der bis dahin immer nur mit seinen Brüdern und Buben aus seiner Nachbarschaft auf der Straße kickte und später Mittelfeldspieler bei SC Wr. Neustadt und Austria Wien war. Faruk nahm einen Fußball und begann, Ronaldhinos Kunststücke nachzumachen..
Er übte und übte und hörte nicht mehr auf. „Freestylen, was sonst?“ Das war seine Antwort auf alle, die ihn nach einem „normalen Leben“ fragten, nach Schule, Ausbildung, Beruf.
„Ich gehe meinen Weg“
Inzwischen wird er nicht mehr so oft gefragt, denn längst ist klar: Faruk geht unbeirrt seinen Weg – ganz nach seinen Lebensmottos „Mache jeden Tag zum schönsten deines Lebens“ und „Ich will der beste Freestyler Europas werden.“ Der Beste in Österreich ist er schon.
Ohne Fleiß kein Preis
2008, nach vier Jahren täglichen geduldigen Übens, begann er mit Wettkämpfen. In ausgetretenen Turnschuhen und abgewetzten Jeans kam er beim Red Bull Freestyle-Soccer-Contest in Wien auf Anhieb ins Viertelfinale. Immer noch trainiert er täglich zwei Stunden, und so manches Kunststück braucht einen ganzen Monat, bis es richtig sitzt. Faruks Talent wurde vom Burgenländer Bernhard Bresich entdeckt und weiterentwickelt. Erfolg um Erfolg stellte sich ein. Unter anderem ist er besonders stolz auf seinen inoffiziellen Weltrekord: über 100 ATWs in einer Minute (Around The World = Das Bein umkreist den Ball, in dem Fall 100mal)
Und dennoch ist Faruk Onmaz am Boden der Realität geblieben. „Ich bin kein Träumer!“ sagte er bescheiden.Und kümmert sich um den Nachwuchsfußball in seinem Verein FC Tecunity. Außerdem unterstützt er junge Fußballer, die Hilfe brauchen. Natürlich kann man Faruk auf Youtube und auf Facebook finden, aber: „Meistens trainiere ich in Pottendorf mit dem Verein Jugendhilfe, dort bin ich live zu finden.“
Erst unlängst beeindruckte der sympathische Ballkünstler zur Mitternacht die Ballgäste beim Bürgerball in Pottendorf - und er lässt sich natürlich auch für andere Events engagieren. Und wenn er mal Ruhe braucht, widmet er sich seinem zweiten Hobby: dem Piano-Spiel.



Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.