Philosophie-Party im Paradiso
BADEN. Zum Hauptabendprogramm um 20.15 Uhr hieß es am 23. November im Cinema Paradiso in Baden wieder "Mikro frei" für junge Philosophen: Philo Slam-Time.
Drei mutige Männer - René, Franz und der noch keine 20 Jahre alte Sebastian - trugen in zwei Durchgängen maximal fünfminütige Texte zu aktuellen oder ewig gültigen Themen vor. Moderator Markus Mooslechner sprach von der "unglaublich peinlichen Situation", nur Männer im Bewerb zu haben. Philo Slam-Ideengeberin, die Badener Philosophin Cornelia Bruell (Mooslechner: "Eine echte Philosophin, die hat das studiert"), erklärte den Hintergrund: "Zeitgleich findet ein großer Poetry Slam in Wien statt, dort sind alle Stars, männlich und weiblich vereint."
Dennoch wurde es spannend im Cinema Paradiso, denn die vorgelesenen Texte hätten unterschiedlicher nicht sein können - hochpoetisch, zornig, tiefgründig. In eingeschobenen Kurzinterviews erfuhr man, dass René eigentlich ein "austherapierter Jurist" ist, der gerade bei Cornelia Bruell "in philosophischer Behandlung" ist. Franz war der "große Wutbürger" des Abends, und den Sieg holte sich per schriftlicher Abstimmung der 19-jährige Sebastian, der vor allem im zweiten Durchgang mit einem charmant vorgetragenen Mitmach-Text zum Thema "Ich bin schön" das überwiegend weibliche Publikum überzeugte. Die Störenfriede Moritz und Babsi, Schülerin der HAK Baden, mussten nur zweimal eingreifen: Ihre Aufgabe war es, nach fünfminütigem Vortrag zu stören. Moritz hüstelte dezent, Babsi wagte ein "pssst, pssst, pssst". Cornelia Bruell freut sich schon auf den Tagebuch-Slam am 13. Dezember (20 Uhr, Anmeldung zum Mitmachen: diana@liebestagebuch.at). Da treten dann vermutlich eher Damen ans Mikrofon im Cinema Paradiso.
Im Publikum auch gesehen: Grünen-Gemeinderat Stefan Eitler, er war selbst schon einmal Teilnehmer am Philo-Slam. Hausherr Friedrich Sattra hatte sein Vergnügen so wie gut 50 andere auch.
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