Ein Bürger, die Gemeinde und das Arbeitsinspektorat schritten ein:
Arbeitsinspektor sperrt gefährliche Baustelle
BAD VÖSLAU. Breitegasse in Gainfarn. Franz Tichatschek, der dort wohnt, fiel eine Baugrube auf, die "nicht gesetzeskonform" sein konnte.
Gleich neben der Straße steht - besser gesagt: wackelt - ein instabiler Bauzaun, dahinter lagert Baumaterial und eine Grube ist ausgehoben. Aber was für eine! Die Arbeiter müssen auf einer wackeligen Leiter hineinklettern und darin fuhrwerken. "Das ist doch gefährlich", dachte sich Franz Tichatschek und sandte seine Wahrnehmung inklusive einiger Fotos an das Arbeitsinspektorat in Wr. Neustadt. Das reagierte prompt, beschaute die Baustelle und stellte sie am Freitag ein. DI Richard Mazohl, Leiter des Arbeitsinspektorats in Wr. Neustadt, teilt den Bezirksblättern dazu mit: "Die Grubenwände sind zu steil, es ist eine Böschung notwendig. Die Bauarbeitnehmer-Schutzverordnung verbietet so ein Arbeiten. Ebenso müssen wir noch genau prüfen, ob der Bauzaun, also die Absicherung um diese Grube, überhaupt standsicher ist. Die Firma wurde bereits beauftragt, die Mängel zu beheben. Erst dann darf weiter gebaut werden."
Auch die Stadt war schon aktiv
Die Stadtgemeinde Bad Vöslau hat schon im Juli einen Baustopp verhängt und ebenfalls das Arbeitsinspektorat eingeschaltet. Bauamtsleiter DI Reisner: "Am Gehsteig bestand Absturzgefahr, der Missstand wurde aber prompt behoben."
Verwirrung gibt es an der Baustelle selbst. Die Bautafel nennt eine Firma, die laut Bauführer gar nicht beauftragt wurde. Der Bauführer, zwar ein Beschäftigter dieser Firma, arbeitet hier nach eigenen Angaben quasi selbstständig. "Die vorherige Baufirma ist in Konkurs gegangen, ich habe hier freihändig übernommen, ohne Haftung. Der Keller wird ein Weinkeller, darüber soll ein Einfamilienhaus entstehen. Wenn die Bauherrin die Missstände nicht bereinigt, montiere ich die Bautafel ab und bin dahin."
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