Die Wirrnisse um Boccaccio
Am 9. Juli feiert die zweite Produktion der Sommerarena Premiere
Die Novellen des Dichters Giovanni Boccaccio entzweien die Florentiner Bürger. Franz von Suppés Operette rund um den Dichter erotischer Novellen geht am 9. Juli in neuem Gewand in der Sommerarena über die Bühne.
BADEN (zedl). Während in Suppés Operette die Frauen ungeduldig den neuesten erotischen Novellen Boccaccios entgegenfiebern, haben die Männer nur ein Ziel vor Augen – den verruchten Dichter zu fangen und einzusperren. Doch das spießige kleinbürgerliche Gehabe der Männer kann die Begeisterung der Frauen nicht trüben. Schließlich ist Boccaccio ein erklärter Freund der Frauen, und meist sind es die Männer, die in seinen Novellen den Spott davon tragen.
Beatrice und ihre Liebelei
Elisabeth Flechl, die bereits zum dritten Mal heuer auf der Bühne der Sommerarena stehen wird, spielt die Beatrice, eine jener Bürgersfrauen, die sich eine kleine Liebelei jenseits ihres Alltags als Ehegattin (ver)gönnt. Aus Langeweile „nimmt“ sie sich einen jugendlichen Liebhaber. „Ihre“ Arie sei ein sehr hübsches Lied in einer Szene, in der sie vom Ehemann sozusagen „erwischt“ werde, beschreibt Elisabeth Flechl ihre Lieblingspassage in dieser Operette. „In dieser kleinen Szene heuchle ich dem Ehemann vor, dass der junge Mann „Hilfe gebraucht“ habe. Ich führe meinen Gatten an der Nase herum“, schmunzelt Flechl. An dieser Szene sei auch sehr nett, dass Boccaccio und ihr Liebhaber hier eine Fechtszene fingieren. Die Operette in dieser Inszenierung gefällt Elisabeth Flechl besonders gut: „Die Dialoge sind in völlig neuer Form, nämlich gereimt. Dadurch wird das Stück sehr flott. Es ist einfach eine schöne Operette mit großem Ensemble, und dadurch besonders kurzweilig.“
Das besondere Flair der Arena
„Die Atmosphäre der Sommerarena Baden ist besonders schön“, betont die international tätige Sängerin. Wohnhaft in Bad Fischau nutzt Elisabeth Flechl die Gelegenheit und pendelt nun in diesen Wochen von ihrem Wohnort ins schöne Baden, das sei fast so etwas wie Urlaub für sie. Das Flair sei hier einfach besonders, allein die Architektur der Sommerarena, die sommerliches Flair trotz Dach verbreitet und gleichzeitig die Möglichkeit biete, bei jedem Wetter zu spielen, mache den besonderen Reiz im sommerlichen Baden aus.
Aber vielleicht wird das besondere Flair auch durch die familiäre Atmosphäre der Sommerbühne Badens hervorgerufen: „Das ist heuer ein besonders nettes Ensemble, wir vertragen uns alle prächtig. Nicht nur die Ensemblemitglieder untereinander, auch mit dem Orchester und Intendant Robert Herzl besteht schon fast ein amikales Verhältnis“, freut sich Flechl.
Lampenfieber so kurz vor der Premiere?
Elisabeth Flechl: „Ich bin eigentlich nicht so der große Lampenfiebertyp, erst ganz kurz vorher bekomme ich ein klein wenig.“
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.