Figaro lässt sich scheiden
Eine ernste Komödie im Stadttheater Mödling
MÖDLING. Einen intensiven Theaterabend beschert das Ensemble des "Theaters zum Fürchten" mit Ödön von Horvaths selten gespieltem Stück "Figaro lässt sich scheiden".
Premierenjubel belohnte die Marathonleistung der Hauptdarsteller:innen. Dirk Warme (Graf Almaviva), Monica Anna Cammerlander (die Gräfin, seine Frau), Simon Brader (Figaro, Kammerdiener) und Lisa-Carolin Nemec (Susanne, seine Frau). "Wir haben eine Woche lang intensiv geprobt, die Textmenge war tatsächlich enorm", erzählt Lisa-Carolin Nemec, die ein Frauenschicksal vor 100 Jahren berührend darstellte. Ein Schicksal, das auch heute noch denkbar wäre. Sowie auch die ganze Rahmenhandlung - Emigration, Revolution - an die heutige Zeit erinnert.
Das für Ödön von Horvath eher unübliche versöhnliche Ende (Heimkehr ins Schloss und Läuterung des "Bösen", Happy End für die Liebesgeschichte) gibt Hoffnung und erklärt, warum es sich um eine Komödie handeln soll. Die Inszenierung von Rüdiger Hentzschel betont aber generell eher den Ernst der Sache und kommt ohne aktuelle Anspielungen nicht aus. So erscheint Figaro Simon Brader auch mal mit einer typischen Sebastian Kurz-Frisur, und das nicht ohne Grund. Man kann es lustig oder tragisch finden...
Empfehlung für alle, die Ödön von Horvath lieben und sich mit aktuellen Entwicklungen unserer Zeit besorgt auseinandersetzen.
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