Film von Manfred Neuwirth
Erinnerungen an ein verlorenes Land
BERNDORF. Am Samstag, dem 8. August, wird in der Hofarena INK in der Pottensteinerstraße 26 der Film von Manfred Neuwirth "Erinnerungen an ein verlorenes Land gezeigt". Die Filmvorführung gehört zum Thema Sperrgebiete, dazu gibt es parallel eine Ausstellung in der Galerie INK. Beginn der Filmvorführung am 8. August: 19.30 Uhr, Eintritt: Freie Spende.
Bei Schlechtwetter siehe: www.i-n-k.at
Worum geht es in dem Film? Nicht irgendwo, sondern hier in Österreich entstand so ein Sperrgebiet. Nicht irgendwann, sondern im Jahr 1938 wurden Menschen zwangsumgesiedelt. Damals (als der Film 1988 gedreht wurde) noch lebende Zeitzeugen erzählen wie es ihnen gegangen ist, als sie plötzlich ihren Lebensraum verlassen mussten. Manfred Neuwirth hat ihre Erinnerungen daran in seinem Film festgehalten.
Peter Illetschko schreibt dazu folgendes:
„Manfred Neuwirth hat einen sehr persönlichen Zugang zum Thema "Anschluss" gefunden. Für seine "Erinnerungen an ein verlorenes Land" recherchierte er eine lange verborgen gebliebene historische Begebenheit.
Im Jahre 1938 wurde das Gebiet um Allentsteig und Döllersheim im niederösterreichischen Waldviertel zum Schauplatz einer Tragödie. Beinahe siebentausend Menschen mussten ihre Dörfer verlassen, die Nazis errichteten hier einen Truppenübungsplatz. "Viele sind durch Heimweh gestorben", sagt einer der Betroffenen fünfzig Jahre danach im Gespräch mit Neuwirths Team, das mit "Oral History", mit Gesprächen einem leeren, mit Ruinen übersäten Fleck auf der Landkarte, Farbe gibt.
Dabei zeigt kein theatralisch erhobener Zeigefinger auf die Opfer. Jede Polemik fehlt, in einer Vielzahl von Interviews mit dramaturgisch sinnvollen Einschüben von Bildern aus der Vergangenheit sprechen Fakten und verdeutlichen die Erinnerung derer, die bis heute auf eine Rückstellung ihres Eigentums, ihrer Höfe und Häuser warten. Denn heute übt das österreichische Bundesheer in diesem Gebiet.“
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