Spielplätze der Zukunft
Fachtagung zu Traiskirchens Naturspielplätzen
Traiskirchens Naturspielplätze sind Thema bei Fachtagung.
TRAISKIRCHEN. Traiskirchen ist eine Musterstadt, wenn es um naturnahe Spielplatzgestaltung geht. 10 der 18 Spielplätze in der Stadt sind bereits naturnah gestaltet. Um die Erfahrung davon weiterzugeben, veranstaltete die Stadt gemeinsam mit dem Netzwerk Rewisa, dem Naturschutzbund und Natur im Garten den Praxistag zum Thema „Naturspielplätze – Spielplätze mit Zukunft“.
An die 20 Teilnehmer:innen waren dabei und zeigten sich sehr beeindruckt über die vielfältig gestalteten grünen Spieloasen in Traiskirchen. Bgm. Andreas Babler ließ es sich nicht nehmen, die Tagungsteilnehmer:innen am Beginn der Tagung persönlich zu begrüßen und ihnen die Philosophie der Stadt und die vielen Initiativen im Bereich Klimaschutz und Kinder näher zu bringen. Durch den Tag führte die ORF-„Kräuterhexe“ Uschi Zezelitsch.
Naturnahe Kinderspielplätze
Kinder verbringen zunehmend mehr Zeit in Betreuungseinrichtungen, in vorgefertigten Erlebniswelten und nur noch selten in der Natur.
„Kinder brauchen für ihre gesunde Entwicklung den Aufenthalt und die Bewegung in der Natur. Dabei sollten wir sie unterstützen. Naturspielplatz heißt: Nachbau von naturnahen Elementen, die Kinder zu Bewegung und Kreativität anregen“,
davon ist die Landschaftsplanerin DIin Konstanze Schäfer überzeugt. Sie ist für die Gestaltung der vielen Traiskirchen Spielplätze verantwortlich. Beim Praxistag erfuhren Gemeindevertreter:innen und Interessierte mehr über die Naturspielplatz-Idee und besuchten gemeinsam einige der Spielplätze in Traiskirchen.
Naturnah und kindgerecht
Kinder wollen mehr als nur Schaukeln. Sie wollen sich austoben, verstecken, experimentieren u.v.m. Das ist der Grundsatz, um die Spielplätze anders zu denken.
„Bei der Auswahl der Spielgeräte wird vor allem auf Geräte gesetzt, die die Kinder in ihrer Motorik und ihrem Mut fördern wie Hangelstrecken, hohe Schaukeln oder Kletterwände. Naturnahe Spielplätze fördern nicht nur die Entwicklung der Kinder, sondern auch die Artenvielfalt in der Gemeinde“, so Schäfer.
Heimische Hölzer
Bei der Tagung wurden die wichtigsten Elemente für einen ökologisch wertvollen und kindgerechten Spielplatz besprochen. Sei es der Einsatz von heimischen Wildstrauchhecken, wie Dirndl, Holler oder Hasel, die als Abgrenzung, Zaunersatz, Strauchtunnel, Labyrinth oder als essbare Hecke dienen. Damit wird das Areal strukturiert, es entstehen wichtige Schattenbereiche und die Sträucher bieten wichtigen Lebensraum für Tiere.
Naturerlebnisse & Artenvielfalt
Jeder Spielplatz benötigt Freiflächen. Das sind in der Regel Rasenflächen mit Spiel- und Sportrasen. Auf einem Naturspielplatz kann außerdem mit begehbaren Blühflächen, einer Blumenwiese, Picknickzone mit Obstbäumen oder einem Wall mit heimischen Wildstauen ausgestattet werden. Das bietet den Kindern Naturerfahrung und fördert die Artenvielfalt.
Multifunktionale Baumstämme & Wasser
Aber auch alte Bäume kommen zum Einsatz: Zum Beklettern, Balancieren oder Übersteigen, als Teil eines Bewegungsparcours, als Abgrenzung von Sandanlagen, aber auch als Sitzgelegenheit für Eltern, Freiluftklassen etc. Außerdem erfüllen sie noch einen weiteren guten Zweck: Als zerfallendes Totholz sind sie ein wertvolles Kleinstbiotop. Und auch Wasser spielt eine große Rolle, denn Sandspielen ohne Wasser ist nur der halbe Spaß. Kombiniert mit lehmhaltigem Sand wird das Versickern verzögert, stundenlanges Bauen und Stauen sind so garantiert.
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