Gerald Votava ist ein zeitlos depressiver "Herr von Lips"
BADEN. Zu Recht bejubelt wurde in Baden das Landestheater-Gastspiel "Der Zerrissene" von Nestroy. Regisseurin Sabine Derflinger (Vorstadtweiber, Tatort) fand in Gerald Votava einen idealen Hauptdarsteller. Votava spielt einen zeitlosen "Zerrissenen" - zerrissen zwischen Selbstmitleid und Größenwahn. Um der depressiven Langeweile seines unermesslichen Reichtums zu entkommen, setzt er auf ein herzloses Abenteuer: Er will die Nächstbeste (im Bild: Cahtrine Dumont) ehelichen. Er ist eben gewöhnt, Menschen zu missbrauchen und wird auch von ihnen (seinen geldgierigen Freunden) missbraucht. Die wahre Liebe kommt in Gestalt eines "süßen Mädels", und am Ende darf man doch auf die Bekehrung des Herrn von Lips hoffen. Stimmungsvoll: die Bühne von Ina Peichl und der Akkordeonist Helmut Stippich. Letzte Vorstellung am 17. Mai im Landestheater St. Pölten.
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