Gschichtl'n aus dem "Gebäu"
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- hochgeladen von Gabriela Stockmann
Das "Gebäu" - das sind vier Arbeiterwohnhäuser in der Südbahnstraße und in der Arbeitergasse, wo rund 1000 Menschen leben. Die meisten von ihnen fanden einst Beschäftigung in der Leobersdorfer Maschinenfabrik LMF.
50 Interviews
Für sein Buch hat Gerhard Vorauer 50 Personen über ihr Leben im Gebäu' befragt. Nicht immer herrschten hier so gute Wohnverhältnisse wie heute, da die Wohnhäuser alle renoviert sind. Die kurzen Anekdoten, auf 62 Seiten, geschmückt mit alten Fotos und Zeichnungen, die die Kindheit von einst illustrieren, lesen sich kurzweilig und machen das Leben von damals wieder lebendig. Erzählte Geschichte also.
"Machen wir ein Buch!"
Begonnen hat alles beim 160 Jahr-Fest der LMF vor zwei Jahren. Damals hatte Vorauer eine kleine Broschüre über das Gebäu gestaltet, die viel Anklang fand. "Machen wir ein Buch daraus", war die einhellige Meinung. Vorauer hatte als Lehrer viele Schüler aus dem Gebäu.
Aufgewachsen ist er selbst nicht hier, sondern in Berndorf, einen Steinwurf entfernt von der Arbeitersiedlung Sechshaus. "Ich weiß, wie es in diesen Siedlungen zuging", sagt Vorauer heute. Beispiel gefällig? "Als die Wasserspülung auf den WCs eingeführt wurde, vergaß man, die Senkgruben entsprechend zu vergrößern. Sie gingen regelmäßig über - den Gestank kann man sich heute nur noch schwer vorstellen. Im Winter froren die Abwässer zu und wurden von den Kindern zum Eislaufen genutzt."
Gebäu-Fest am 27. April
Das Buch soll ab 1. April um 15 Euro erhältlich sein - und kann auch als Beitrag zum heurigen Leobersdorfer Jubiläumsjahr (700 Jahre Marktrecht) verstanden werden. Rund 200 Vorbestellungen hat Vorauer schon. Am 27. April veranstaltet er im Volksheim ein Gebäu-Fest, mit Speisen von damals, als das Leben noch weit rauer war als heute.
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