Jungbäume dürsten! Bevölkerung um Mithilfe ersucht.
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- hochgeladen von Gabriela Stockmann
BADEN/BEZIRK. Die Badener Stadtgärtner kommen kaum noch nach mit dem Bewässern der Grünanlagen. "Alle verfügbaren Kapazitäten sind derzeit auf die jungen Straßenbäume gerichtet", weiß Stadtgartendirektor Gerhard Weber.
Sein Mitarbeiter Johann Posch koordiniert die Einsätze der Wasserwägen. Drei große Wägen mit einem Fassungsvermögen von 2000 Litern und drei kleine Wägen mit 1000 Litern sind derzeit im Stadtgebiet unterwegs. Posch: "In dieser Woche hat uns sogar die Feuerwehr mit einem großen Tanklöschfahrzeug schon ausgeholfen, damit wir den Durst unserer jungen Straßenbäume stillen können." Immerhin hat es über dem heißen Asphalt 50 Grad und mehr. 1000 junge Straßenbäume wollen bewässert werden. "Derzeit verbrauchen wir 55.000 Liter am Tag!", weiß Johann Posch. "An einem normalen Sommertag sind es 35.000 Liter." Für Blumenrabatte ist derzeit kaum Zeit. "Wir ersuchen die Bevölkerung um Mithilfe. Bewässern Sie die Rabatte vor Ihrem Haus selbst", so Direktor Weber.
Spitzenwerte im Verbrauch werden derzeit auch vom Wasserleitungsverband der Triestingtal- und Südbahngemeinden gemeldet. Direktor Wilhelm Balber: "Wir beliefern unsere Kunden in fast allen Gemeinden der Region derzeit mit täglich bis zu 75 Millionen Litern Wasser." Besonders gefordert sind die technischen Anlagen, die das Wasser von den Quell- und Grundwassergebieten im Triestingtal und in Blumau über bis zu 30 Kilometer zu den Kunden transportieren müssen. "Es kann schon passieren, dass zu Spitzenzeiten, zum Beispiel abends, wenn alle gleichzeitig ihre Gärten bewässern, das Wasser mit geringerem Druck aus der Leitung kommt", sagt Balber. Wasserreserven gibt es hingegen genug. Die 100 Quellen in der Harras liefern 220 Liter pro Sekunde, das Antoniusbründl in Pottenstein 100 Liter/Sekunde und aus dem Grundwasserkörper Blumau/Neurisshof darf der Verband 400 Liter pro Sekunde entnehmen. "Das brauchen wir gar nicht", so Balber.
Nicht nur unsere Natur braucht übrigens Wasser - auch wir sind durstig: Täglich füllt der größte heimische Mineralwassersteller Vöslauer derzeit 1,6 Millionen Liter reines Mineralwasser ab. Dazu kommen noch knapp 500.000 Liter Vöslauer Balance. Das ist um 50 Prozent mehr als im Winter.
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