So tickt NÖ Teil 5
Mehr Boden und weniger Beton im Bezirk ist das Ziel

Nachnutzung von Gebäuden soll stärker angedacht werden. | Foto: Weber
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An welchen Hebeln man drehen muss, um die Wirtschaft wieder anzukurbeln, das wissen die Industrieviertler genau. (siehe Umfrage). Aber wie sieht die Diskussion um Bodenversiegelung und stagnierender Wirtschaft im Bezirk Baden aus und an welchen Schrauben muss man drehen, damit der Konjunkturmotor wieder anspringt. Diesen Fragen ist Mein Bezirk auch in Baden nachgegangen. 

BEZIRK. Laut aktueller Umfrage ist  jeder Zweite überzeugt, der Wirtschaftsstandort Niederösterreich steht im Bundesländervergleich gut da. Aber was sind die größten Herausforderungen für die Industrie und die Betriebe derzeit im Bezirk?
"Dazu zählen aktuell die hohen Energiepreise, die besonders die energieintensiven Betriebe belasten, die teils überbordende Bürokratie mit hohem Verwaltungsaufwand und teils langwierigen Genehmigungsverfahren als Hemmschuh für Innovationskraft und Flexibilität. Zudem der Arbeitskräftemangel und unsichere internationale Rahmenbedingungen, etwa durch geopolitische Konflikte oder schwankende Märkte. All diese Faktoren belasten Investitionen, Wettbewerbsfähigkeit und Planungssicherheit der Unternehmen", hält dazu der Bezirksstellenleiter der Wirtschaftskammer Baden, Andreas Marquardt fest. 

"Ob der Neubau auf der grünen Wiese oder die Nachnutzung leer stehender Areale die bessere Lösung ist, ist im Einzelfall zu bewerten", so Andreas Marquardt von der WK Baden. | Foto: Klaus Wellenhofer
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Entlastung für die Wirtschaft

Marquardt fordert eine spürbare Entlastung der Wirtschaft, wie etwa die Senkung der Lohnnebenkosten und einen Bürokratieabbau. und ein Steuersystem, das Leistung belohnt und Anreize setzt. Das stärkt nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit, sondern auch das Vertrauen in den Standort Niederösterreich. Vollzeitarbeit, Unternehmertum und Engagement müssen sich für Betriebe und Beschäftigte gleichermaßen lohnen."
Die Wirtschaftskammer setzt sich auch dafür ein, dass Rahmenbedingungen geschaffen werden, die die Nachnutzung erleichtern und gleichzeitig praktikable Lösungen für Betriebe sichern, betont der WK-Baden-Chef im Gespräch.  "Gleichzeitig begleiten wir Unternehmen bei betrieblichen Standortfragen und sind im engen Austausch mit den Gemeinden. Unser Ziel ist es, Betrieben zukunftsfähige Standorte zu ermöglichen und dabei ökologische Anliegen wie die Reduktion der Bodenversiegelung mitzudenken."

Ist ein Neubau besser als bestehende Gebäude zu nutzen?

"Ob der Neubau auf der grünen Wiese oder die Nachnutzung leer stehender Areale die bessere Lösung ist, ist im Einzelfall zu bewerten", so Andreas Marquardt. Aber erhält auch fest, dass durch eine Nachnutzung "bereits versiegelte Flächen wiederbelebt und die weitere Bodenversiegelung – ein drängendes ökologisches und gesellschaftliches Problem – reduziert werden. Gleichzeitig werden bestehende Infrastrukturen besser genutzt und Ortskerne gestärkt." Nachteile sieht er in den höheren Kosten, die durch die Sanierung und Anpassung bereits bestehender Gebäude, aber auch durch alte Bausubstanz, Denkmalschutz oder Lage entstehen könnte. "Neubauten auf der grünen Wiese bieten oft mehr Flexibilität und Planungsfreiheit, gehen aber zulasten wertvoller Grünflächen."

Abschließend wurde von Mein Bezirk noch die Frage gestellt, wie er das Standing des Industriestandortes Baden bewertet. Seiner Ansicht nach hat der Bezirk "eine lange Industrietradition, nicht zuletzt durch seine Topografie und bis heute ausgezeichnete Infrastruktur. Die Industrie ist auch ein wichtiger Faktor für viele kooperierende Unternehmen, aber auch für die Kaufkraft in der Region. 

Die Grünen NÖ  und Helga Krismer haben in den letzten Jahren immer wieder Anträge im NÖ Landtag eingebracht, um die immer höher werdende Bodenversiegelung sowie den Leerstand gewerblicher Gebäude zu bekämpfen.  | Foto: Grüne NÖ
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Gegen einen gewerblichen Leerstand

Die Grünen NÖ haben in den letzten Jahren immer wieder Anträge im NÖ Landtag eingebracht, um die immer höher werdende Bodenversiegelung sowie den Leerstand gewerblicher Gebäude zu bekämpfen. Landessprecherin und Klubobfrau Helga Krismer (Grüne NÖ) meint dazu: „Unser Boden muss atmen“ ist unsere Antwort auf die drängende Frage von gesunden Böden, die uns ernähren, Wasser speichern und für gutes Klima sorgen."

"Schwarz-blau mauert seit Jahren und hat Anträge zu Nutzungsgebot von gewerblichem Leerstand, Erhebung der Leerstände im Land und eine spezielle gewerbliche Sanierungsförderung ebenso abgelehnt, wie sie einen Bondenfonds zur Revitalisierung von Grünland blockiert", so Krismer in ihrer Stellungnahme.

Und sie kritisiert, dass "die für Gemeinden und von mir beantragte notwendige Zweitwohnsitzabgabe unbeantwortet seit 1,5 Jahren im Ausschuss liegt. Die Grünen haben Antworten, wo schwarz-blau mauert", so Krismer.

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Die Grünen NÖ  und Helga Krismer haben in den letzten Jahren immer wieder Anträge im NÖ Landtag eingebracht, um die immer höher werdende Bodenversiegelung sowie den Leerstand gewerblicher Gebäude zu bekämpfen.  | Foto: Grüne NÖ
"Ob der Neubau auf der grünen Wiese oder die Nachnutzung leer stehender Areale die bessere Lösung ist, ist im Einzelfall zu bewerten", so Andreas Marquardt von der WK Baden. | Foto: Klaus Wellenhofer
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