Mir sind viele Pflanzen feindlich gesinnt
WIENERSDORF (muzka). Die Friseurmeisterin Claudia Skrianz aus Wienersdorf wollte einer Kundin die Haare färben, sie kämmte die Frau, aber: "Plötzlich begannen meine Augen zu brennen, mein Gaumen wurde trocken, ich konnte nicht mehr weiterarbeiten", erzählt die Friseurin. Der Grund ihrer körperliche Beschwerden war schnell gefunden. Die Kundin hatte in ihrem Garten Schneeballsträuche. "Und wenn diese Pflanze blüht, dann bekomme ich sofort allergische Reaktionen" so Skrianz.
Vom Frühjahr bis Oktober leidet Claudia Skrianz an dieser Immunerkrankung. "Es sind Symptome, ähnlich einer Grippe. Von Augenbeschwerden, meine Nase beginnt zu rinnen, wie wenn ich Schnupfen hätte, mit meinen Ohren bekomme ich Probleme, wie wenn ich schnell einen großen Höhenunterschied gemacht hätte - einfach furchtbar." Medikamente nimmt sie nicht mehr, erzählt Skrianz. "Gegen die Nasenbeschwerden hilft mir am besten, wenn ich sie mir mit Vaselin einschmiere." Die Friseurin bekommt nicht nur bei der Blüte des Schneeballstrauches allergische Reaktionen, sondern: "Birken, Primeln oder Pappeln sind mir scheinbar auch feindlich gesinnt", sagt sie lachend.
"Ja, die Zahl der Patienten, die unter Blütenallergien leiden nimmt in den letzten Jahren kontinuierlich zu", weiß Medizinalrat Dr. Erich Klinger aus Leobersdorf. Laut Studien, soll unsere belastete Umwelt, ernährungsbedingte Faktoren und die übertriebene Hygiene, schon bei Kleinkindern, daran schuld sein. "Allergien sind eine überzogene Abwehrreaktion des Immunsystems auf bestimmte und normalerweise harmlose Umweltstoffe", erklärt der Mediziner. "Bei Pollenallergien sind besonders die Schleimhäute gereizt. So wie sie von der Friseurin beschrieben wurden." Bei den Augen kann es zu vermehrten Tränenfluss, Rötung der Bindehaut und Juckreiz kommen, die Nase kann entweder verstopft sein, oder sie beginnt zu rinnen, der Hals wird trocken und es kann zu Hustenanfällen kommen. "Mitunter bis zu Atemnot, besonders wenn eine Disposition zu Asthma besteht", erklärt Klinger. "Ebenso sind Hautrötungen möglich."
Behandelt werden diese Patienten mit Antihistaminika, eine Desensibilisierungstherapie ist ebenso möglich, wie eine spezifische Immuntherapie. "Allerdings braucht man Geduld, der Erfolgt einer Therapie braucht schon ein bis zwei Jahre", meint der Mediziner. Einen Hoffnungsschimmer gibt es allerdings. bei feuchtem Wetter ist die Gefahr einer allergischen Reaktion, bei Pollenallergie, eine geringere!
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