Friedhofspflege in Sooß:
Mit "Corona" kam das Unkraut

- hochgeladen von Gabriela Stockmann
"Nach zwei Monaten war ich wieder einmal am Sooßer Friedhof - und ich war schockiert: Mülltonnen zum Bersten voll, Unkraut auf den Wegen." Das schreibt uns eine besorgte Sooßerin. Beim Lokalaugenschein bestätigt sich der Eindruck.
SOOSS. Es sei aber auch eine besondere Zeit, wie der zuständige Dechant Clemens Abrahamowicz zu bedenken gibt. Gerade hat er sich mit ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen der Pfarre getroffen, die sich gleich in die Diskussion einmischen. "Unser aktivster Ehrenamtlicher, der 78 Jahre alte Herr Hintersteininger, dem wir alle sehr dankbar sind, kann altersbedingt nicht mehr. Nun sind wir drauf und dran, einen Weg zu finden, wie wir ihn ersetzen können. Da brauchen wir mehr als eine Person, so fleißig wie er war."
Gerade in Corona-Zeiten, wo ältere Menschen - das sind zum Großteil die Ehrenamtlichen - zum Daheimbleiben animiert waren, mussten die Kräfte auf weniges und Wesentliches konzentriert werden. "Wir haben das Innere der Kirche tip top in Schuss gehalten, gerade auch rund um das Osterfest. Alle Spinnweben weg, alles geputzt, die Tücher gewaschen, Staub gewischt." "Die Kirche innen ist ein Schmuckkasterl", bestätigt auch der Pfarrer. Alle konnten sich während der Corona-Zeit bei einem Blick in den Kirchenraum davon auch überzeugen. Und nun dürfen ja auch wieder öffentliche Messen gelesen werden.
Mithelfen statt meckern
Die Arbeit am Friedhof ist sich in dieser Zeit nicht mehr ausgegangen. "Wenn jeder, der ein Grab pflegt, das Unkraut vor dem Grab selbst eintfernen würde, würde es anders ausschauen," meint eine Mitarbeiterin. Die schwere Arbeit des Unkraut-Zupfens habe man bisher immer mit Hilfe von rumänischen Weingarten-Helfern erledigt, die von den Sooßer Bauern zur Verfügung gestellt wurden. Doch auch diese Arbeiter seien heuer ausgeblieben und die anderen Männer im Dorf hätten selbst in den Weingärten zu viel zu tun und könnten sich nicht um das Unkraut am Friedhof kümmern. Die vollen Mülltonnen werden einmal wöchentlich von Ehrenamtlichen zum Entleeren vor den Friedhof gebracht. Auch da wäre das Mitdenken der Friedhofsbesucher erwünscht. "Wir haben einen Komposthaufen für den Bioabfall, der gerne benützt werden kann. Wenn allerdings jeder seine Bioabfälle in die Mülltonne schmeißt, ist klar, dass sie schnell voll ist."
Man sieht, dass ohne die Freiwilligen-Arbeit vor allem der älteren Generation schnell einmal Plätze "verkommen". Die Pfarre - so Dechant Abrahamovicz - bemühe sich aber, die Corona-Rückstände aufzuarbeiten. "Wir schlagen die erste unbeschriebene Seite eines neuen Heftes auf", läutet Abrahmowicz eine neue Ära ein.
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