Miteinander
Pfarrer weiß: Freundlichkeit füllt die Kirchen in Baden
Erstkommunion und Firmung werden auch heuer in Baden gefeiert. Pfarrer Clemens Abrahamowicz in Baden geht auf die Menschen zu, lädt sie aktiv zu den Messen ein. Der Erfolg gibt ihm recht Erstkommunion und Firmung sind beliebt, die Messen gut besucht.
BADEN. Trotz steigender Kirchenaustritte in Österreich sind die Kirchen in den Pfarren von Monsignore Clemens Abrahamowicz alles andere als leer.
Clemens Abrahamowicz ist seit 2016 in Baden tätig. Er ist Dechant des Dekanats Baden und Pfarrer von Baden-St. Stephan, Baden-St. Josef und Sooß sowie Leiter des Seelsorgeraums Baden-Sooß.
Menschen sollen sich in Pfarre wohlfühlen
Abrahamowicz erzählt: "Wir schauen sehr aufs lokale Mikroklima, ich achte darauf, dass es nicht schlecht ist."
Der Pfarrer vergleicht: "Pfarren sind wie Gasthäuser, manche sind herzlicher, da kommen mehr Menschen. In eine gute Schule, in der die Stimmung gut ist, gehen Schüler und Lehrer gerne. So ist das auch bei den Pfarren. Wenn es wo schlecht ist, gehen die Leute nicht hin, und das ist auch richtig so. Im Endeffekt ist es überall so, dass es von der Situation abhängig ist."
Viele gehen zu Erstkommunion und Firmung
In der Pfarre St. Stephan gibt es heuer 39 Erstkommunionkinder, das liegt im Durchschnitt. Mit 42 Firmlingen ist die Pfarre jedoch weit über dem Durchschnitt, sonst sind es circa 25.
In St. Josef gibt es 26 Erstkommunionkinder und 32 Firmlinge, in St. Christoph sind es 27 Erstkommunionkinder allerdings etwas weniger Firmlinge.
"Die Eltern sind kritisch, schauen genau und achten auf Qualität. Sie bringen ihre Kinder wöchentlich zur Erstkommunionsvorbereitung, obwohl sie viele Termine haben."
Der Pfarrer berichtet, dass die Anzahl der Taufen etwa gleichbleibend sind. "In der Osternacht wurde ein Kind getauft, und kurz davor zwei andere, die nicht als Babys getauft wurden und heuer zur Erstkommunion gehen."
Auch Hochzeiten sind in den letzten Jahren gleichbleibend,
"als junger Kaplan hatte ich mehr Hochzeiten. Viele heiraten nicht aus Sorge, dass es nicht hält. Das ist ein perfektionistisches Verständnis. Christus ist umgekehrt, er ist die Sicherung. Auch wenn eine Sünde passiert, er fängt uns Christen auf."
Ostern und Palmsonntag gut besucht
Abrahamowicz betont: "Ich freue mich, wenn die Kirche voll ist. Zu Ostern war ich in der Familienmesse mit Kinderliedern hinten dabei, da war die Kirche voll. Danach die Paukenmesse, die eine Attraktion ist, war noch stärker besucht. Auch der Palmsonntag war sehr stark besucht."
Dem Badener Pfarrer laufen nicht die Schäfchen davon, die Messen werden eifrig besucht, Taufe, Erstkommunion, Firmung und Ehe werden gerne in der Kirche gefeiert.
Mitarbeiter in der Pfarre
"Wenn man den Menschen entgegenkommt, dann kommen die Leute. Ohne Mitarbeiter würde es mit den vielen Pfarren nicht gehen. "
"Ich habe Menschen die davon erfüllt sind und es mittragen, mitverantwortlich sind.", und weiter:
"Wir laden die Leute ein. Früher, vor 30 Jahren, musste ich das nicht, aber jetzt muss ich ständig in die Kirche einladen."
Corona und die Kirche
Es gibt Pfarren, in denen seit Corona weniger Gläubige kommen, nicht so in Baden. Abrahamowicz berichtet: "Ich habe mich intensiv bemüht medial präsent zu sein, über die Homepage und tägliche Impulse. Auch die Erstkommunion hat stattgefunden. Nach den Lockdowns hat sich die Kirche wieder gefüllt." Er machte Werbung:
"Aber ich habe dafür intensiv getrommelt, habe die Menschen angesprochen, informiert, sie eingeladen wieder in die Kirche zu kommen. Ich habe sie daran erinnert 'Ihr seid wichtig, feiern wir gemeinsam'."
Aber es gibt auch in Baden Menschen, die nicht wiedergekommen sind, so haben manche ältere Menschen nicht mehr die Kraft dazu. Aber es sind auch neue Menschen in die Kirche gekommen, die durch Corona zum Glauben gefunden haben. "Corona hat die Menschen zum Nachdenken gebracht, zum Glauben hin- und weggebracht. Manche haben ihren Glauben vertieft, für sich neu entdeckt."
"Die Kirche St. Stephan ist eine extrem schöne Kirche, das ist selten. St. Josef ist modern, einladend. Die Frauenkirche ist klassizistisch renoviert. St. Christoph ist erst 50 Jahre alt, aber auch schön.", der Pfarrer betont allerdings: "Die Menschen wollen eine schöne, fröhliche Feier mit geistlicher Tiefe. Sie kommen auch in weniger schöne Kirchen als St. Stephan."
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