Senioren am Steuer - ein Risiko?
BEZIRK BADEN. Erst Ende Mai verursachte eine 83-jährige Autolenkerin einen schweren Unfall auf der B16. Sie übersah bei der Auffahrt auf die A3 nahe Trumau einen entgegenkommenden Pkw. Die Folge: ein Frontalcrash, bei dem die betagte Frau schwer verletzt wurde und vier weitere Personen zu Schaden kamen.
Dieser Unfall führt natürlich zu heiklen und immer wiederkehrenden Diskussionen: Wie weit sind hochbetagte Autofahrer noch "verkehrstauglich"?
"Kein Problem", sagt Eva Schaupp aus Kottingbrunn. Ihre Mutter Josefine Schachinger - sie lebt in Berndorf - ist schon 78 und fährt immer noch mit dem Auto, allerdings nicht mehr so weite Strecken wie früher. "Die Ärzte in Baden und Wr. Neustadt steuert sie aber immer noch selber an". "Ich kann selber ganz gut einschätzen, was ich mir zutraue und was nicht", so die Seniorin. "Und wenn es einmal offensichtlich nicht mehr geht, würden wir ihr abraten zu fahren und einen Shuttledienst innerhalb unserer Familie einrichten. Das würde bei uns gut gehen, weil wir eine sehr große Familie sind", sagt Tochter Eva.
Auf der BH Baden wurden im Vorjahr 89 Verfahren auf Führerscheinentzug aus gesundheitlichen Gründen durchgeführt, darunter allerdings auch jüngere Menschen. Bezirkshauptmann Zimper zu den Bezirksblättern: "Es kommt immer wieder vor, dass ältere Menschen sich in Bezug auf ihre Fahrtauglichkeit freiwillig durchchecken lassen wollen. Das ist Sache des Amtsarztes. Wenn der dann feststellt, dass die Person nicht mehr führerscheintauglich ist, muss der Schein abgegeben werden."
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