Steh zu dir selbst!

- Rechts im Bild Franz Schiefer - er führte bei "Ismene" Regie. Links Elie Rosen, Gastgeber im ZIB Baden, Synagoge Grabengasse 14
- hochgeladen von Gabriela Stockmann
Bei der Theaterproduktion „Ismene“, am 28. Juni im ZIB in Baden zu sehen, dreht sich alles um die Frage: Leben wir lieber in Abhängigkeit oder entscheiden wir uns für Autonomie?
Auch wenn es so mancher vielleicht nicht mehr hören kann oder auch gar nicht hören will: Conchita Wurst hat uns etwas sehr Wichtiges vor Augen geführt: Steh zu dem, der du bist! Diese Botschaft ist nicht neu, aber so mancher hat es in der heutigen Zeit vielleicht vergessen – oder weiß gar nicht so recht, wer er oder sie denn wirklich ist. Die Fragen nach dem eigenen Selbst, nach Selbstverantwortung und Unabhängigkeit stellte man sich bereits in den Mythen des alten Griechenlands. Die Geschichte des Ödipus und seiner Kinder hat ein zeitgenössischer amerikanischer Autor, Jeremy Menekseoglu, zum Anlass genommen, in „Ismene“ den Widerstreit zwischen Vorbestimmung und eigenem Willen genauer unter die Lupe zu nehmen. Im Mittelpunkt des Stücks steht die Entscheidung zwischen Abhängigkeit von all jenen, die Macht über uns haben – sei es die Familie, die Regierung, die Wirtschaft, die Religion… – und Selbstverantwortung/ Selbstbestimmung.
Ismene, die letzte Tochter des Ödipus, will nicht das tun, was ihre Familie und ihr Land von ihr erwarten. Was sie genau will, weiß sie nicht. Aber ist es nicht das Recht jedes Menschen, genau das selbst herauszufinden?
Regisseur Franz Schiefer, von Theaterproduktionen in der Kulturszene Kottingbrunn bekannt, betont: „Seit Jahren inszeniere ich mit meiner Wiener Theatergruppe Kultgestöber zeitgenössische Stücke. Mit „Ismene“ sind wir am 28. Juni 2014 nun zum ersten Mal auch in Baden zu sehen. Es ist uns eine besondere Freude, gerade dieses Stück im ZIB, dem Zentrum für Interkulturelle Begegnung der Jüdischen Gemeinde Baden, zur Aufführung zu bringen. Denn letztendlich geht es in „Ismene“ um Akzeptanz und Verständnis – auch gegenüber all jenen, die nicht „Mainstream“ denken, fühlen oder handeln. Wo passte ein solches Stück besser hin als ins ZIB, das ein Ort des Dialogs sein will?“
„Ismene“: von Jeremy Menekseoglu
28. Juni 2014, 19:30 Uhr
Veranstaltungssaal / Zentrum für Interkulturelle Begegnung (Synagoge Baden), Grabengasse 14, 2500 Baden;
Eintritt: 15,- Euro (Ö1-Club-Mitglieder: 12,- Euro, SchülerInnen/StudentInnen: 8,- Euro)
Regie: Franz Schiefer
Es spielen: Nicole Gerfertz, Ingrid Hocke, Birthe Hoffmann, Sonja Kremer, Helmut Novy, Lia Tiefengraber
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