Steig ein Teil 7 Bezirk Baden: Karl Maria Kinsky im Führerscheintest

- Karl Maria Kinsky und Fahrschulbetreiber Rainer Rygalyk beim Fachsimpeln vorm Einsteigen.
- hochgeladen von Gabriela Stockmann
BEZIRK BADEN. Fahrschulbetreiber Ing. Rainer Rygalyk von den Easy Drivers in Berndorf und Bad Vöslau sagt vorab: "Es hat sich einiges geändert in 20 Jahren. Die häufigsten Fehler, die ich bei Routiniers beobachte, sind zu spätes Blinken, zu geringer Sicherheitsabstand, das Nicht-Respektieren von Halte- und Parkverbot."
Da kommt der Schauspieler Karl Maria Kinsky - unsere Testperson. 1973 machte er seinen B-Führerschein, und in der Folge alle Führerscheine, die man in Österreich machen kann.
Los geht die Fahrt. Angurten? Ach herrje ... vergessen. "Ich hasse angurten", gesteht Kinsky. Einmal hatte er einen schweren Unfall und war zum Glück nicht angegurtet. Kinsky legt die Hände aufs Lenkrad, vorbildlich - wie man es einst lernte, mit der Stellung einer Uhr, die zehn vor zwei zeigt. "Heute gilt dreivierteldrei", korrigiert der Fahrlehrer. Besonders viele Verletzungen passieren übrigens bei Unfällen, weil der Lenker nur eine Hand am Volant hat. "Da geht dann der Airbag auf und die Hand wird verletzt."
Wir fahren Richtung Kottingbrunn, zum großen Kreisverkehr, ein Ungetüm, das es auch vor 20 Jahren noch nicht gab - wie die meisten Kreisverkehre nicht. Kinsky reiht sich vorbildlich ein und will den Kreisverkehr wieder verlassen. Im letzten Moment blinkt er rechts. "Viel zu spät!", mahnt der Fahrlehrer. "Blinken soll man drei bis fünf Sekunden vor der geplanten Aktion. Kinsky gibt zu, dass er es damit meist nicht so ganz genau nimmt, schon gar nicht, wenn er niemanden sieht, der sich auf ihn einstellen müsste. Wir fahren fehlerfrei weiter nach Leobersdorf und zurück.
Gefahr Selbstüberschätzung
Während der Fahrt wird eifrig debattiert. Kinsky ist auch Obmann des Kriegsopfer- und Behindertenverbandes, kennt viele alte Leute. "Ich finde schon, dass es ab einem gewissen Alter Gesundheitstests für den Führerschein geben sollte." Und der Fahrlehrer ergänzt: "Viele Leute, auch viele Jüngere, sind felsenfest überzeugt, dass sie ausgezeichnet fahren - ab und zu eine Fahrstunde, um sich selbst zu überprüfen, kann aber nicht schaden."
Promis am Computer
Zwei weitere prominente BadenerInnen absolvierten für uns darüber hinaus den ÖAMTC-Führerscheintest, mit dem jeder seine theoretischen Fahrkenntnisse überprüfen und auffrischen kann. Badens SPÖ-Stadträtin Maria Wieser hat sich drüber getraut - und ist gescheitert. "Nicht einmal ein Mopedauto dürfte ich fah-ren - schlimm", so kommentiert die routinierte Autofahrerin, die nur 25 von möglichen 88 Punkten erreichte, ihren Test.
Besser, aber nicht "unbedingt stolz auf sein Ergebnis" ist Senioren-Chef Leopold Habres, langjähriger ranghoher Stadtpolizist in Baden. Er schaffte immerhin 76 Punkte. Rückschluss: Die Fragen sind seeehr knifflig, ausprobieren lohnt sich!
Karl Maria Kinsky kam immerhin auf 75 Punkte!
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