Allerheiligen
Was ist ein TrauerRaum?
BADEN. "Was ist ein TrauerRaum? Diese Frage hörten wir immer wieder, nachdem unsere Plakate und Ankündigungen „TrauerRaum in der Verabschiedungshalle am Stadtpfarrfriedhof“ im vergangenen Jahr zum ersten Mal in der Stadt zu sehen waren", sagt Andrea Hohl, Obfrau der Hospizbewegung Baden. Sie selbst erfuhr davon durch eine Innsbrucker Hospizkollegin, die ihr vor einigen Jahren davon ganz begeistert erzählte und auch, dass in Tirol schon viele Gemeinden einen TrauerRaum gestalten würden.
"Wir griffen diese Idee im Hospizteamteam mit großer Begeisterung auf, und so war es 2018 zu Allerheiligen zum ersten Mal möglich, dieses Projekt auch in Baden zu realisieren. Die Leiterin der Städtischen Bestattung, Edeltraud Vock und Stadtpfarrer Clemens Abrahamowicz hatten sich liebenswürdigerweise sofort bereit erklärt, unser Vorhaben zu unterstützen und stellten uns den Eingangsbereich der Verabschiedungshalle am Stadtpfarrfriedhof Baden zur Verfügung", so Hohl. So findet der TrauerRaum auch heuer wieder statt - und zwar am 1. und 2. November jeweils von 10 - 17 Uhr in der Verabschiedungshalle am Stadtpfarrfriedhof Baden in der Friedhofstraße 1. Die Eröffnung am 1. November um 10 Uhr gestaltet das Ensemble Diagonal unter der Leitung vo Irmgard Gröpl.
Trauer ist sehr vielfältig
Wenn Lebensträume unerfüllt bleiben, Beziehungen zerbrechen, der Arbeitsplatz verloren geht oder ein geliebter Mensch stirbt, trauern wir. Wenn ein Kind sein geliebtes Kuscheltier verliert, weint es, weil es traurig ist. Trauer ist die normale und heilsame Reaktion auf jeden schmerzhaften Verlust. Oft schlucken wir aber unseren Kummer und unsere Tränen hinunter, weil wir glauben, stark sein zu müssen. Das hilft aber nicht, die Trauer bleibt, und die Seele leidet.
Trauer braucht Raum, Zeit und Ausdruck. Zeit, die wir uns selten geben und nehmen.
Der TrauerRaum soll dies ermöglichen und die Chance geben, die Trauer anzunehmen und nicht zu verdrängen. So kann aus Trauer neue Kraft und Lebensfreude wachsen.
Was kann man im TrauerRaum tun?
Im TrauerRaum gibt es unter anderem die Möglichkeit, seinen Kummer niederzuschreiben und einer „Klagemauer“ anzuvertrauen, eine Kerze für eine Bitte oder als Dankeschön zu entzünden, einen passenden Spruch oder Geschichte zu entdecken, mit einer Mitarbeiterin oder einem/r SeelsorgerIn zu sprechen oder einfach die Kraft der Stille zu genießen und zur Ruhe zu kommen.
Es werden Zeichnungen von Kindern der Praxisvolksschule Baden und der Volksschule Kottingbrunn zum Thema Abschied und Trauer ausgestellt sein, Ergebnis des "Hospiz macht Schule"-Projektes, das im September und Oktober in einigen vierten Klassen durchgeführt wurde. Außerdem steht heuer auch eine Mal – und Zeichenecke für Kinder vor Ort zu Verfügung.
Über die Hospizbewegung Baden:
Obfrau ist seit 2013 Andrea Hohl. Die Hospizbewegung gliedert sich in ein Team für Mobile Sterbebegleitung, in dem viele Ehrenamtliche mitwirken. Es gibt aber auch ein Team aus Fixangestellten - dieses umfasst vier Diplomschwestern, einen Onkologen, zwei praktische Ärzte, einen Sozialarbeiter und eine Psychologin.
Gründungsmitglieder der Hospizbewegung waren die vier geistlichen Herren von Baden, die noch heute im Vorstand sind: Clemens Abrahamovic, Kurt Wieland, Dr. Pelz und Josef Steyrer.
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