Soziale Fragen im Zentrum
Für SP-Bezirkschef NR Otto Pendl im Fokus: „Es gibt ein moralisches Recht auf Wohnen, einen Schulplatz, eine Lehrstelle und einen Arbeitsplatz.“
Mit „ambivalenten“ Gefühlen zieht NR Pendl Bilanz über die Gemeinderatswahlen 2010. Wie er zum Ergebnis der SPÖ steht und wo er die vordringlichsten Aufgaben in naher Zukunft für die Politik sieht, verriet er im Gespräch mit den BEZIRKSBLÄTTERN.
BEZIRK (zedl). „Mit extrem guten, aber auch traurigen Ergebnissen“ stand die SPÖ des Bezirks nach den Wahlen im März da: „Aber es hat vor allem gezeigt, dass – unabhängig von politischen Stimmungslagen – vor allem die Einigkeit innerhalb einer Organisation das Um und Auf ist“, zieht SP-Bezirkschef Otto Pendl Bilanz, dort wo innerhalb der Ortsfraktion gestritten werde, sei auch das Wahlergebnis schlechter. Vor allem freut es Pendl aber, dass innerhalb der SPÖ eine Verjüngung stattgefunden habe und viel mehr Frauen in den Gemeinderäten des Bezirks vertreten sind (insges. 82 SP-Gemeinderätinnen im Bezirk).
Zentrale Aufgaben der Zukunft
Für den Bezirk Baden sieht Pendl es als die vordringlichste Aufgabe der nahen Zukunft, die Zahl der Betriebsansiedelungen zu erhöhen. Erreicht werden kann dies aber nur, wenn auch die Kommunen und Interessenvertretungen unterstützend auftreten. Und in Regionen wie dem Triestingtal müsse noch viel mehr das Miteinander der Gemeinden gepflegt werden, nur so könne die Attraktivität für die Wirtschaft gefördert werden. Dies würde viele andere „Probleme“ mitlösen, zum Beispiel Arbeitsplätze schaffen und die Zahl der PendlerInnen verringern (womit auch so manche Verkehrsproblematik minimiert würde). Großes Augenmerk müsse hier vor allem auf die jungen Menschen gelegt werden. „Flexibilität wird im Berufsleben immer wichtiger, lebenslanges Lernen wird verlangt“, so Pendl, hier müsse man ansetzen und die notwendigen Voraussetzungen für die Menschen schaffen.
Besonders am Herzen liegen dem Nationalrat die Kinder und die älteren Menschen: „Alt werden kostet viel Geld für das Gesundheitssystem, hier kommt noch ein Riesenprojekt auf uns zu.“ Die Gesellschaft werde nicht mehr zum Modell „Großfamilie“ zurückkehren, deshalb müsse die Politik hier besonderes Augenmerk darauf legen, dass die Menschen mit Würde alt werden können. Dazu brauche man die dementsprechenden Einrichtungen – vor allem die Betreuung sei hier von zentraler Bedeutung und nicht die klassische Pflege.
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