Es muß nicht immer Gold sein ...
Laufbericht Höllenstein-Berglauf 2020

"Corona-Shakehands" mit den Siegern M50 Rolf und M40 Alex | Foto: Hans Stockinger
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  • "Corona-Shakehands" mit den Siegern M50 Rolf und M40 Alex
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Liebe LauffreundInnen,

ist es gescheit am Tag nach dem Fadensteig-Extremberglauf (4,5 Km und 1150 Höhenmeter) gleich den Höllenstein-Berglauf zu laufen? Naja ... irgendwie durchkommen ist natürlich kein Problem. Aber wenn man die sehr starken Bergläufer in der M60-Klasse, Josef Ofner und Ernst Eigelsreiter ein wenig fordern will - dann ganz sicher nicht.

Egal, der Fadensteig hatte für mich heuer Priorität, dort habe ich noch nie einen Pokal geholt und jetzt hat es mit dem 3. Platz endlich geklappt - ein super Erfolg für mich. Beim Höllenstein war ich bisher immer unter den ersten 3 meiner Klasse und natürlich möchte ich, daß diese Serie weitergeht. Ich freue mich auf das Duell mit Josef und Ernst, auch wenn es nicht - so wie im Vorjahr - Gold werden sollte ... ;-)

Also erledige ich um 9:30 in der Höldrichsmühle in der Hinterbrühl meine Anmelde-Formalitäten für den Start um 10:00, begrüße einige Freunde - Markus Müller der mit mir am Vortag den Fadensteig gelaufen ist, Jutta Häusler, Dieter Kindl, Rolf Majcen und Jin Lan und mache mich auf eine Aufwärmrunde. OK, es ist zum Glück nicht so heiß wie gestern, die Regenfälle in der Nacht haben für etwas Abkühlung gesorgt. Am Rückweg treffe ich Markus & Jutta - 7 Minuten vor 10:00, alles O.K., wir traben weiter Richtung Start. Spaziergänger kommen uns entgegen und meinen "Die sind aber gerade gestartet!" "Haha, ein guter Witz, es sind noch 4 Minuten!" "Nein, echt ..." "Wie bitte!?!" Wir rennen los, biegen um 9:57 in die Gasse ein wo der Start ist - alles leer!?? Nein, ganz weit vorne, am Ende der Gasse, biegen die letzten Läufer links um's Eck ... Sch....!!!

Das gibt es doch nicht, warum sind die schon um 9:55 gestartet??? Mein Duell mit Josef und Ernst kann ich vergessen, die sind längst über alle Berge. Markus zischt los, Jutta und ich folgen langsamer. Vor lauter Ärger starte ich nicht einmal meine Zeitnehmung, eh wurscht, jetzt ist das wirklich nur mehr ein lockeres Auslaufen nach dem Fadensteig ... zumindest auf den ersten 200-300m. Doch dann kommt schon wieder die Freude am Laufen durch - pfeif drauf, schau was du noch retten kannst! Ich erhöhe das Tempo, auf den kleinen Straßen durch Weißenbach kann ich ganz gut Gas geben und die hintersten LäuferInnen des Starterfeldes einholen.

Und als wir vor der Autobahnbrücke auf die "alte" Laufstrecke vom Vorjahr einbiegen bin ich ganz gut im Rhythmus auch wenn es bisher nur flacher Asphalt war. Aber ab hier geht es endlich leicht bergauf und das Dahinziehen macht Spaß, ich hole mir Läufer um Läufer und komme auch Markus immer näher. Geht ja ... vorbei an Markus - "Mach's Gut!" - und weiter, nach dem Wassergspreng links rauf in den Wald, dann wieder eine Forststraße entlang, ein Stück sogar leicht bergab - Tempo, Tempo! - und dann wieder links rauf, den steilen Wanderweg zum Höllensteinhaus. Jetzt ist es vorbei mit dem Tempo, wie gestern am Fadensteig ist hier für mich nur noch flott Gehen möglich. Trotzdem kann ich mich an weiteren Leuten vorbeiarbeiten ... und als ich vom Wanderweg erneut auf eine Waldstraße einbiege nutze ich sofort wieder jedes Flachstück zum Tempomachen.

Aber so weit das Auge reicht - ich sehe niemanden mehr vor mir ... und auch hinter mir ist weit und breit niemand der Druck machen könnte. Die Motivation, jetzt noch die Zähne zusammenzubeißen und immer noch Gas zu geben sinkt, die Beine sind auch schon schwer und die letzten 800m nach der Abzweigung hinauf zum Höllensteinhaus nehme ich nur noch halbherzig in Angriff. Erst als ich auf der letzten Kuppe vor dem Ziel Rolf Majcen mit dem Fotoapparat sehe der mir zuruft "Hallo Hans, jetzt kann ich endlich einmal in Ruhe Fotos von dir machen!" muß ich grinsen. Wenn er schon als Fotograf da lauert dann will ich nicht so sein, gebe auf den letzten knapp 200m nochmal Gas und sprinte in's Ziel vor der Hütte.

Uffff, das war's, nicht ganz das was ich wollte. Aber zumindest phasenweise hat es Spaß gemacht und war recht ordentlich unter diesen Umständen. Ich gratuliere Ernst und Josef, wir plaudern ein wenig, dann setzte ich mich mit Markus und Jutta gemütlich zusammen und stärke mich mit Topfenstrudel und Kaffee. Von der Siegerehrung erwarten wir uns nicht allzu viel - wie auch, wir haben den anderen 2 Minuten vorgegeben.

Darum ist Jutta auch sehr überrascht als sie aufgerufen wird - noch dazu auf Platz 1 in der W40 - und einen der süßen kleinen Goldpokale bekommt! Jin Lan landet hinter Jutta auf Platz 2. Auch für mich geht sich die Sache noch gut aus - Platz 3 und Bronze, so wie gestern, das hätte ich nicht erwartet! Nur Markus geht leider leer aus. Rolf Majcen holt sich wieder einmal Gold in der M50, Ernst Eigelsreiter und Josef Ofner Gold und Silber in der M60 und Dieter Kindl Silber in der M40. Der Gesamtsieg bei den Herren geht an Mario Sturmlechner vor Wolfgang Eisl und Alex Krenn. Bei den Damen siegt Kerstin Draschwandtner vor Gertrud Blumenschein und Catherine Haller.

Und nach einem Blick auf die Zeiten muß ich gestehen - auch ohne verspäteten Start hätte ich Ernst und Josef wahrscheinlich nicht gefährden können - nicht mit dem Fadensteig in den Beinen. Mit diesem versöhnlichen Ende traben wir wieder hinunter nach Weißenbach, plaudern mit Rolf und schmieden Pläne für die nächsten Rennen - Phyrn-Priel Trophy Speedtrail oder doch den Marathon Trail? Oder den Dachstein-Torlauf Speedtrail? Wie auch immer, nach dem Rennen ist vor dem Rennen :-)

Soweit mein Bericht vom Höllenstein-Goldpokal-Berglauf,

bis zum nächsten Mal,

Hans

P.S.: Ergebnisse und Info's gibt es auf http://www.runnersworld.at/ und abgesehen von der Frühstart-Geschichte war das für mich wieder eine sehr nette und familiäre Veranstaltung.

P.P.S.: Zur neuen Strecke (ich vermute die verdanken wir Corona): Mit mehr Asphalt, weniger Forststraßen und Waldwegen und einem fast nicht laufbaren steilen Anstieg gefällt sie mir persönlich nicht so gut wie die alte vom Feuerwehrhaus Weißenbach weg. Die finde ich anspruchsvoller und abwechslungsreicher. Sie ist einfach mehr "Berglauf" und ich hoffe daß sie nächstes Jahr wieder gelaufen wird.

P.P.P.S.: Meinen Laufbericht vom Fadensteiglauf gibt es z.B. hier: https://www.facebook.com/fadensteiglauf
Und den Bericht vom Höllenstein 2019 hier: https://www.meinbezirk.at/baden/c-sport/laufbericht-hoellenstein-berglauf-2019_a3394680

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