IM STEINERNEN FLUSS DER WORTE
Literaturspaziergang am Symposion Lindabrunn
Am Sonntag, den 21. April um 15 Uhr laden der Verein Symposion Lindabrunn und Beatrice Simonsen vom Blog für Kunst und Literatur zum Literaturspaziergang auf das Symposion Lindabrunn. Vier Autor*innen entdecken mit ihren Texten Skulpturen aus den Jahren 1976 und 1979 neu. Bei einem zweistündigen Spaziergang erzählen sie ausgehend von den Steinkunstwerken Geschichten des 21. Jahrhunderts. Inmitten der wiedererwachenden Natur hauchen David Bröderbauer, El Awadalla und Gabriele Petricek mit ihren Texten Skulpturen aus den Jahren 1976 und 1979 neues Leben ein. Eintritt frei!
David Bröderbauers 2023 erschienener Roman Die halbe Welt spielt mit radikalen Umweltschutzideen. Die immer größer werdenden ökologischen Fußabdrücke von uns Menschen erkennt er in Doru Covrigs riesenhaften steinernen Schuhabdrücken wieder. Für den rumänischen Bildhauer war die Teilnahme am Steinsymposion 1979 ein erster Schritt in seine persönliche Utopie – ein Raum für künstlerisches Schaffen ohne Zensur und staatliche Kontrolle. Heute sorgt eine gefräßige Schafherde dafür, dass seine Spuren in der Landschaft sichtbar bleiben.
El Awadalla erkundet in ihrem Roman Der Zwerg mit den silbernen Rippen liebevoll und ironisch Sonnen- und Schattenseiten einer österreichischen Dorfgemeinschaft. Ein Bewohner ist verschwunden, die Spekulationen nehmen freien Lauf. Awadalla liest vor der Skulptur des deutschen Bildhauers Gerhard Glass. Er bettete einen Stein auf einen anderen, mit etwas Fantasie gleicht die Skulptur einem Sarkophag. Beatrice Simonsen begibt sich mit ihrem Text Im Fluss zu einer anderen Arbeit des Künstlers. Gemeinsam mit Adolf Ryszka aus Polen und Hiromi Akiyama aus Japan schuff Glass 1976 das Werk Gesteinsformationen. Simonsen erzählt von einer Bootsfahrt über diese wie zu Stein gewordenen Wellen und von der über Zeit und Traum philosophierenden Mannschaft.
Gabriele Petricek hingegen nimmt es sehr genau mit einer historischen Metapher des Skulpturenparks. Die Bildhauersymposien von Lindabrunn und St. Margarethen waren künstlerisch stark verbunden. Sinnbild dafür ist das Werk Mauer, geschaffen 1979 u.a. von Mathias Hietz, Dalia Meiri und mehreren japanischen wie amerikanischen Kollegen. Die Mauer weist nach St. Margarethen und führt, laut Legende, die St. Margarethner Skulptur Japanische Linie in Lindabrunn fort. 2019 schrieb Petricek zur Japanischen Linie den Text Des Unterbrechens Sinn ist das Weiterführen. Nun schreibt sie ihn in Lindabrunn weiter und geht der Verbindung nach: Wo treffen sich die Fluchtlinien der beiden Werke? Was liegt zwischen ihnen? Antworten auf diese Fragen, großartige Literatur in satter grüner Frühlingslandschaft und allerlei tierische Zaungäste bietet der Literaturspaziergang am 21. April.
https://symposion-lindabrunn.at/event/literaturspaziergang/
Veranstaltungsinfos
Literaturspaziergang am Symposion Lindabrunn
Sonntag, 21. April 2024 um 15 Uhr
Dauer: ca. 2 Stunden.
Eintritt frei!
Treffpunkt: Parkplatz Hernsteiner Straße
kurz nach Ortsende der Gemeinde Enzesfeld-Lindabrunn
Symposion Lindabrunn
Steinbruchstraße 25
2551 Enzesfeld-Lindabrunn
Kontakt
VSL – Verein Symposion Lindabrunn
web: symposion-lindabrunn.at
Korinna Lindinger
presse@symposion-lindabrunn.at
++43 (0) 650-7436887
Literatur und Kunst
web: www.kunstundliteratur.at
Beatrice Simonsen
++43 (0) 6604861157
beatrice.simonsen@gmx.at
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