Lockbuch 03032021
Ich mache den Antigentest-Test
Nachdem für die gratis Antigentests, von denen jeder mit E-Card ab 1. März fünf Stück abholen könne, bereits geraume Zeit davor ziemlich viel Werbung gemacht wurde, war abzusehen, dass viele das Angebot nutzen würden. Ich wollte mich nicht anstellen und fragte am 2. März, weil ich sowieso was aus der Apotheke brauchte, nach. Die Tests seien bereits am ersten Tag weg gewesen, wurde mir erklärt. Man rechne Ende der Woche mit einer Lieferung.
Nachdem mir etliche Leute erzählt hatten, dass auch in umliegenden Apotheken keine mehr zu bekommen waren, stellte ich mir ernsthaft die Frage: Warum bewirbt man etwas, das nicht in ausreichender Menge vorhanden ist, so massiv? Klar, künstliche Verknappung ist eine Marketingstrategie, die anscheinend gut funktioniert, aber wer profitiert in diesem Fall davon? Was bringt es, wenn viel mehr Leute Tests haben wollen, als ausgeliefert werden?
„Menschen neigen dazu, auf Einschränkungen ihrer persönlichen Freiheit zu reagieren, indem sie diese Freiheit zurückerlangen wollen. Wenn Unternehmen ein Produkt oder eine Leistung verknappen, führt das dazu, dass Menschen die Freiheit, das Produkt kaufen zu können, wiedererlangen wollen. Dadurch wird das Produkt, das nicht verfügbar oder besonders knapp ist, begehrenswerter." Peter Kenning Professor für Betriebswirtschaftslehre
Ich bekomme schließlich einen Test von jemandem, dem es gelungen ist welche aufzutreiben. Darüber freue ich mich kurz mehr als ich sollte, was zeigt, dass mir erstrens schon ziemlich fad ist und zweitens warum Verknappung als Marketingstrategie funktioniert.
Ich habe meinen Test für alle dokumentiert, die noch keine der heiß begehrten Packungen in Händen halten durften.
Eins kann ich mit Sicherheit sagen: Freier habe ich mich danach auch nicht gefühlt.
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