„Tag der Milch“: Tierschutz-Aktion am Badener Hauptplatz
BADEN. Staunen, Interesse und Kopfschütteln gab es am Samstag bei einer Aktion des Vereins gegen Tierfabriken (VGT) am Badener Hauptplatz. Unter dem Motto „Meine Mama – meine Milch“ wurde zum "Tag der Milch" am 1. Juni eine Muttermilch-Melkaktion dargestellt, allerdings mit etwas ungewöhnlicher Rollenverteilung: Es waren nämlich Menschenfrauen, die gemolken wurden. Die Milch floss einem neben den Aktivistinnen, die an Melkmaschinen angeschlossen waren, einem symbolischen Kalb zu.
VGT kritisiert Praktiken der Milchwirtschaft
"Am Tag der Milch feiert die Industrie Milch als natürliches und besonders gesundes Lebensmittel, doch wie natürlich ist es, die Muttermilch einer komplett anderen Spezies zu konsumieren? Jahrzehntelanges Marketing hat uns glauben lassen, Milch sei ein ganz normaler Bestandteil unserer Ernährung", heißt es in einer Aussendung des Vereins. Und das lasse "schnell vergessen, dass Kuhmilch nichts anderes ist als Muttermilch, und ein Säugetier – wie es auch der Mensch ist – nur eine recht kurze Zeit im Leben begleiten sollte." Auch werde vergessen, wer die Hauptlast bei der Milchproduktion tragen muss, nämlich die Kühe, die zu immer höheren Milchleistungen getrieben" würden. Weiter in der Aussendung: " Jedes Jahr muss eine Milchkuh ein neues Kalb gebären, damit ihr Milchfluss nicht versiegt. Diese Kälber werden schon wenige Tage nach der Geburt von der Mutter getrennt, und weil männliche Kälber lästiger, unrentabler Abfall sind, werden zigtausende dieser Jungtiere jährlich im Alter zwischen 2 Wochen und 2 Monaten aus Österreich in den Süden transportiert, weil die Menschen die von der Natur für die Tierkinder gedachte Muttermilch selbst konsumieren wollen."
Heftige Reaktionen bei PassantInnen
Die Passantinnen und Passanten reagierten mit gemischten Gefühlen. Einige verstanden nicht, was es mit der Aktion auf sich hatte, sie wurden aufgeklärt. Andere machten Fotos und fanden es gut, den Zusammenhang zwischen Milch und Mutter aufzuzeigen, andere waren sichtlich berührt und auch erschüttert.
Eine zufällig vorbeikommende HNO-Ärztin erklärte, häufig auf von Kuhmilch verschleimte Kleinkinder zu treffen. Sie empfahl pflanzliche Milchalternativen.
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