Die Sache mit den Kottingbrunner Vögeln
Es schlüpften zwar keine Falken im Wasserschlossturm, dafür aber Rotschwänzchen im Zeitungsbriefkasten.
KOTTINGBRUNN. KOTTINGBRUNN. Es ist so eine Sache mit den Vögeln in Kottingbrunn. Sie sind irgendwie "anders" ... Aus zehn Falkeneiern, die in Hermann Piellers liebevollen Selbstbau-Nistkästen im schlösslichen Zwiebelturm abgelegt waren, schlüpfte leider kein einziger Falke. Bis auf drei Eier sind alle rätselhaft verschwunden, ihre "Eltern" haben sich ebenso verflüchtigt. Dafür lagen nun Taubeneier in den Nistkästen ...
Falken gegen Tauben
"Ungebetene Gäste", klagt Hermann Pieller. Denn der Hintergedanke, Turmfalken im Wasserschloss anzusiedeln, war ein durchaus praktischer: Falken sind die natürlichen Feinde der Tauben - und was eine Taubenplage ist, wissen die Schlossherren von Kottingbrunn. Geschätzte rund 100 Tauben haben den Turm vor ein paar Jahren verdreckt. Erst ein "Taubenverkrämer" aus Gumpoldskirchen, der sie in einen Riesenkäfig lockte und dann in Freiheit irgendwo wieder aussetzte, wurde der Taubenplage ein wenig Herr. So richtig in Griff bekam Hermann Pieller - Gemeinderat der SPÖ und früher Geschäftsführer der Kottingbrunn Betriebs GmbH und damals Herr übers Schloss - die Taubenplage aber mit seinem Falkenprojekt. Dieses wollte er heuer mit seinen Nistkästen weiter vorantreiben. Die Hoffnung auf Falkenjunge war groß.
Doch leider verschwanden die Eier, dafür haben auch die Tauben die Nistkästen entdeckt. Im Gegensatz zu Falken brüten sie mehrmals jährlich und vermehren sich deshalb rasant. "Ich warte jetzt noch ein paar Tage, ob die Falkeneltern zu ihren restlichen drei Eiern zurückkehren, dann werde ich die Nistkästen bis zur nächsten Falken-Brutzeit verschließen", erklärt Hermann Pieller.
Nesterl im Zeitungskasten
Ein anderer Kasten - nämlich ein Zeitungsbriefkasten im Wohnhaus Waldmannsgasse 1 - wurde übrigens kürzlich nach Längerem geöffnet und zeigte überraschenden zwitschernden Inhalt: Unbemerkt von den Hausbewohnern hatten sich in dem Briefkasten Hausrotschwänzchen ein Nest gebaut, die Küken sind nun - im Gegensatz zu den Turmfalken - geschlüpft und werden als neue "Hausbewohner" in der Waldmannsgasse 1 eingebürgert.
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