Klassiker: Zuerst brutaler Streit, dann folgte die Verlobung
Wiener Neustadt, Baden. 19-Jähriger Badener wegen fortgesetzter Gewaltausübung und Versetzen von Schlägen vor Gericht - bedingte Haft.
Marcel und Jasmin (beide 19) führen eine recht ruppige Beziehung oder wie es der Anwalt ausdrückte: "Die Beziehung ist ein bisserl anders und läuft fantasievoller ab als bei Normalsterblichen." Nun, man muss schon sehr viel Kreativität aufbringen, um die blauen Flecken an den Armen oder gar die Prellungen und Bisswunden am Körper der Frau erklären zu können. Der bereits einschlägig vorbestrafte Angeklagte versuchte dies zuerst mit Worten wie "Bei uns ist die Beziehung ein Geben und Nehmen" oder "Es waren keine Faustschläge, vielmehr ein Rumgeschubse", gab dann aber nach Anraten von Richter Kurt Weisgram, er möge sich mit seinem Anwalt noch einmal absprechen, ein wenig nach, und so wurde es zumindest zu einem "Schubsen mit sehr viel Schwung".
Das vermeintliche Opfer wollte - weil in einer Lebensgemeinschaft und mittlerweile verlobt mit Marcel - nicht aussagen, ihn jedoch kurz umarmen, was jedoch vom Kadi nicht erlaubt wurde.
Die Zeugen wurschtelten sich mehr oder weniger aus ihrer misslichen Lage heraus ("Ich habe in die andere Richtung geschaut") und brachten auch nicht mehr Licht in die Angelegenheit.
Das Urteil am Landesgericht Wiener Neustadt, 14 Monate auf drei Jahre bedingt, ist rechtskräftig. Auch kümmert sich ein Bewährungshelfer um den ruppigen Liebhaber.
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