Sauerhof: "Bürger Baden" betroffen über Baupläne. Wieder Grünraum bedroht.
Bei einer Versammlung am Montag Abend wurde darüber diskutiert, wie man sich als Bürger gegen die Interessen von Bauherren wehren kann. Beim Sauerhof sollen Appartements gebaut werden. Bisherige Versprechungen, ein Gesundheitshotel zu errichten, wurden noch nicht eingelöst.
BADEN. Bürgerversammlung am Montag Abend im Hotel At the Park. Das Thema ist "heiß": Es geht um die zunehmende Verbauung von Baden und um das Verschwinden innerstädtischer Grünflächen.
Der Initiator Prof. Dr. Karl Zweymüller brachte Beispiele für diese Aktivitäten der "Baulobby" - und das, obwohl einerseits seit September eine Bausperre besteht und andererseits auch die Absichtserklärung veröffentlicht wurde, dass Grünraum verstärkt geschützt werden soll.
Verbauungspläne neben Sauerhof
Das Gegenteil sei der Fall, so Zweymüller. Am 11. April wurde amtlich kundgetan, dass die Absicht bestehe, einen Teilbereich neben dem Sauerhof (in der Umgebung des Tennisplatzes auf knapp 1700 Quadratmetern) von Bauland-Sondergebiet-Fremdenverkehr auf Bauland-Sondergebiet-Fremdenverkehr-Appartements umzuwidmen. Der Plan dafür liegt bis 23. Mai im Rathaus auf und ist auch online unter <a target="_blank" rel="nofollow" href="http://www.baden.at">www.baden.at</a> (Stichwort Raumordnung eingeben) abrufbar. Jeder kann eine Stellungnahme dazu abgeben, die auch im Gemeinderat behandelt werden muss.
Anlass der Widmungsänderung ist der Plan der neuen Sauerhof-Eigentümer, servicierte Appartements zu errichten - dies im Zusammenhang, den Sauerhof zu einem Fünf Sterne-Gesundheitshotel auszubauen. Eigentümer ist die K.Y.A.T.T.-Gruppe rund um Siegmund Kahlbacher mit Sitz in der Germergasse 39.
Die Umwidmung erfolge - so heißt es in der amtlichen Erklärung -, um auf großzügigeren Grundrissen touristische Services anbieten und mehr Nachfrage lukrieren zu können.
Die Stadt erklärt außerdem, dass man schon vor Jahren mit der Widmung "Fremdenverkehr" künftigen Wohnbau verhindern wolle. Die touristischen Appartements seien im Zusammenhang mit dem Hotelprojekt zu sehen.
In der Versammlung im Hotel At the Park wurde durchaus zugestanden, dass der weitläufige denkmalgeschützte Sauerhhof (bedeutender Kornhäusel-Bau) nur sehr kosten- und personalintensiv zu führen sei.
Wieder Grünraum in Gefahr
Die Befürchtung der Bürgerinitiative geht vor allem dahin, dass erneut Grünraum verbaut wird und der Sauerhof (der um kolportierte 3 Millionen Euro in den Besitz der K.Y.A.T.T.-Gruppe überging) als einstiges Flaggschiff des Badener Tourismus verfällt. Zudem brauche das weitläufige Hotel, um seine architektonische Wirkung voll entfalten zu können, eine großzügige Parkanlage rundum - Stichwort Ensembleschutz.
Diskutiert wurde die Möglichkeit, wie man sich "als Bürger" gegen derartige Pläne wehren könne. Außer der Einspruchsmöglichkeit jedes Bürgers, jeder Bürgerin gegen die geplante Widmungsänderung und den Anrainerrechten des benachbarten Künstlerheims von Lotte Tobisch sind die Möglichkeiten aber eher beschränkt und werden in den nächsten Tagen noch genau geprüft. Auch Unterschriftenaktionen werden angedacht.
Die Betroffenheit der etwa 80 Personen im Versammlungsraum war jedenfalls groß. Viele Badener wollen einfach nicht glauben, dass ihnen ihre Baujuwele sang- und klanglos abhanden kommen. Denn dass im Sauerhof wie im Herbst 2015 versprochen schon ab 2017 ein Gesundheitshotel in Betrieb sein wird, glaubt angesichts bislang fehlender Bautätigkeit eigentlich niemand. Alle Details auf <a target="_blank" rel="nofollow" href="http://www.buergerbaden.at">www.buergerbaden.at</a>.
Details über den Sauerhof auf <a target="_blank" rel="nofollow" href="https://de.wikipedia.org/wiki/Sauerhof">Wikipedia</a>
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