Stolpersteine, Widerstäbe
Baden, bis 1938 eine große jüdische Gemeinde, hat keine Aktion "Stolpersteine". Das kritisiert beharrlich der Präsident der israelitischen Kultusgemeinde Elie Rosen. Vor allem kritisiert er die noch nie widerrufene Begründung: Die Stolpersteine - Erinnerungsmarker in den Trottoirs vor ehemals jüdischen Häusern - gefährden die Fußgänger.
Nun gibt es das Mahnmal "Widerstäbe", mitten am Josefsplatz. 36 Stahlstäbe bilden in ihrer gedachten Verlängerung in 12 m Höhe einen imaginären senkrecht stehenden Davidstern. Die Widerstäbe stellen sich dem Blick der Betrachter entgegen, aber auch den Gehwegen all jener, die zum Bus hetzen. Zwingen zum Innehalten, zum Umweg. Wenn Gehwege und Gehtempo sich ändern, ändern sich oft auch Denkmuster. Das ist die Absicht dieses Mahnmals, vielleicht ein Stolperstein der anderen Art. Oft tut es uns ja gut, über die eigenen Gedanken und Gefühle zu stolpern...
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