Zwei Euro mit Zündstoff

BADEN. BADEN. Eine Preisdifferenz für eine Komödie im Theater am Steg erstaunte eine Badenerin, die anonym bleiben will. Sie ließ sich im Jänner von einer "Sportsfreundin" drei Tickets für Gabriel Barillys "Butterbrot" im Theater am Steg besorgen. Ein Ticket kostete 20 Euro.

Zwei Euro Differenz

Kurz darauf sah die Frau in der Gemeindezeitung, dass die Tickets für dieselbe Veranstaltung mit 18 Euro angegeben waren. Sie ging in die Kulturabteilung, um sich dort von Leiter Hans Gerd Ramacher die Differenz erklären zu lassen. Die 18 Euro seien nur für Kurgäste mit VIP-Card, erläuterte Ramacher, Einheimische müssten 20 Euro zahlen. Das sei aber nicht erklärt worden, empörte sich die Frau.

Jahrzehntelange Praxis

"Die VIP-Card gibt es schon seit 30 Jahren", erläutert dazu auf Nachfrage der Bezirksblätter Tourismusdirektor Klaus Lorenz und erklärt kurz das System: "Jeder, der in Baden nächtigt und Kurtaxe zahlt, bekommt beim Ein-Checken ins Hotel automatisch die VIP-Card. Wir suchen uns dafür Partner wie aktuell z.B. das Casino, die Bühne Baden, Hauervinothek, diverse Geschäfte, das Hamam, aber auch die Museen oder die Stadtgemeinde Baden selbst. Unsere VIP-Card-Partner verzichten auf gewisse Einnahmen. Der Sinn ist, dass wir unsere Gäste dazu verführen wollen, ihre Freizeit und ihr Shopping in Baden zu verbringen, sprich Wertschöpfung für die Stadt zu lukrieren."

Günstige Preise in Baden

Die Beschwerdeführerin versteht diese Argumentation durchaus, ihr Brief schließt so: "Ich finde es in Ordnung, wenn man für Kurgäste Kulturveranstaltungen günstig anbietet - würde mir aber als gestandene Badenerin, die brav Abgaben an die Gemeinde leistet, vielleicht auch die eine oder andere Begünstigung erhoffen."

Seit Jahren nicht erhöht

Dem entgegnet Kulturabteilungsleiter Ramacher: "In Baden haben wir generell extrem günstige Eintrittspreise für Kulturveranstaltungen - 15 Euro für Erwachsene, 10 Euro für Jugendliche und Studierende - und diese Preise haben wir von der Stadt schon seit zehn Jahren nicht erhöht. Wo gibt es das heute noch?"

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