Für den Sport rund um die Welt

BEZIRKSBLÄTTER: Rolf, du bist ein Sportler, der ständig rund um die Welt fliegt … Wieviele Flugkilometer waren es schätzungsweise heuer?
ROLF MAJCEN: Ich weiß es nicht, aber in meinem Leben habe ich schon mehr als 250 Flüge absolviert.

Schon mal einen Flug verpasst, oder wurde schon mal einer gestrichen? Was war deine größte Verspätung?
Da gibt's jede Menge. Auf die Schnelle fällt mir August 2016 ein: Wegen technischem Chaos in Wien wurde mein Flieger in München abgesagt und ich kam erst am nächsten Tag in Wien an. Ebenso habe ich wegen verspäteter Abreise in China meinen Anschlussflieger in Peking verpasst und die Nacht auf einer Bank im Flughafengebäude verbracht - 15 Stunden Verspätung. 2015 bin ich wegen einem Taifun in Shanghai zwei Tage in Guangzhou festgesessen. Bekam aber von der Airline ein Hotel. 2011 habe ich in New York beim Empire State Building Lauf teilgenommen und wegen Extrem-Blizzard 24 Stunden länger bleiben müssen, weil 7.000 Flüge gestrichen. Das sind nur einige Highlights, da gab's noch viel mehr.

Immer öfter werden in der Luft Arbeitskämpfe ausgetragen, zuletzt bei der Lufthansa. Warst du schon mal betroffen?
Ich war zum Glück nicht von diesen Turbulenzen betroffen. Ich meine, dass alle Beteiligten konstruktiv eine Lösung finden sollten. Die Schäden, die ein Arbeitskampf auslöst, müssen im Verhältnis zum Anlass stehen. Die momentane Entwicklung geht weit über das vertretbare Maß hinaus.

Wohin führte dich dein letzter sportlicher Flug?
Ich war beim Treppenlauf in Teheran. Der Lauf führte auf den 435 Meter hohen Milad-Tower, einen der höchsten Türme der Welt. Dort wurde ich Dritter - ein schöner Saisonabschluss.

Und wie finanzierst du das alles? Gibt es so viel Preisgeld beim Treppenlauf?
Beim Treppenlauf gibt es wenig Preisgeld. Ich zahle den Großteil selbst. Für mich zählt die Begeisterung und die Leidenschaft für das Abenteuer, mit denen unendlich viel positive Energie verbunden sein kann. Das ist für mich unbezahlbar.